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Neues Deutschland: zu Kanzlerin Merkel und die Konjunktur

Geschrieben am 08-12-2008

Berlin (ots) - Das von Alt-Kanzler Kohl abgeguckte Aussitzen
missliebiger Probleme will Angela Merkel diesmal nicht weiterhelfen.
Nicht nur in der Union wollen die Rufe nach mehr Finanzhilfen und
größerem Tempo im Krisenmanagement nicht verstummen. Auch
Wirtschaftsexperten sehen im bisherigen Konjunkturpaket der Regierung
nur einen ersten Schritt. Und Sarkozy und Brown übten gestern den
Schulterschluss, um Merkel beim EU-Gipfel am Wochenende richtig in
die Klemme nehmen zu können.
Die Kanzlerin ist in wenig beneidenswerter Lage. Egal, ob ihre
Politik der ruhigen Hand sich dereinst als richtig oder falsch
erweisen wird - der Eindruck der Zögerlichkeit ist schwer
auszuräumen. Und macht es einer in den Wahlkampf startenden
Kandidatin nicht eben leichter. Auch der Schwenk bei einem ihrer
bisherigen Lieblingsthemen schadet nicht nur dem Klimaschutz, sondern
auch der Glaubwürdigkeit der Regierungschefin. Merkel hat sich zu
früh zur Meisterin der Haushaltskonsolidierung stilisiert - und sieht
angesichts der realen Lage dieses Thema für die Werbung ihrer selbst
ausfallen. Ob die Wahlkampfstrategen allerdings bis Anfang 2009 schon
eine neue Merkel-Show gebastelt haben, ist fraglich. Denn den Part
der entschlossenen Krisenmanagerin hat sie vermutlich tatsächlich
bereits verspielt.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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