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Sauber: Gemüsebetrieb produziert beim Waschen von Kohl und Karotten Strom

Geschrieben am 09-12-2008

Hille/Twistringen (ots) -

DBU unterstützt Pilotprojekt mit knapp 300.000 Euro -
Geschlossener Wasserkreislauf

Damit Gemüse knackig aussieht und Dreck oder Keime keine Chance
haben, muss es vor dem Essen gründlich gewaschen werden. Dies gilt
nicht nur für den privaten Genuss, sondern auch für die
Gemüseverarbeitung in großem Maßstab. Viel Wasser wird so in
Großbetrieben verbraucht und mit organischen Reststoffen belastet.
Limno Tec aus Hille hat nun ein neues Verfahren entwickelt, das nicht
nur den Wasserkreislauf bei der Gemüsewäsche geschlossen hält,
sondern aus den anfallenden Verarbeitungsresten auch noch Energie zur
Strom- und Wärmeerzeugung gewinnt. Etwa 4.500 Tonnen des
klimaschädlichen Kohlendioxyds sollen sich damit in einer Pilotanlage
des Verarbeitungsbetriebes Gemüse Meyer in Twistringen in einem Jahr
einsparen lassen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
unterstützte das Projekt in Twistringen mit rund 300.000 Euro.

Rund 60.000 Tonnen Kartoffeln, Karotten, Kohl und anderes Gemüse
werden bei Gemüse Meyer pro Jahr bearbeitet, erklärt der
Geschäftsführer der Limno Tec, Niels Christian Holm. Dabei würden bis
zu 100.000 Liter Wasser pro Tag gebraucht. Nach dem Schälen und
Waschen des Gemüses sei das Abwasser sehr hoch mit organischen
Bestandteilen wie Stärke und Schälresten belastet. "Zusätzlichen
fallen täglich bis zu 45 Tonnen organischer Abfälle an, die bisher
nicht weiter genutzt werden konnten", so Holm. Entweder seien die
Reste verfüttert oder zur örtlichen Biogasanlage gebracht worden, die
mit diesen Mengen jedoch überlastet gewesen sei.

Dabei seien die Reststoffe wahre Energiequellen, die das
Unternehmen nicht abzugeben brauche, so Holm. Das belastete Abwasser
werde in dem Verfahren zunächst zwischengespeichert. Die festen und
durch einen hohen organischen Anteil gekennzeichneten Bestandteile
würden später mit dem Abwasser vermischt und zerkleinert. Diese
Mischung produziere anschließend bei bestimmten Temperaturen in
Fermentern - das sind Behälter, in denen etwa Bakterien biologische
Materialien zersetzen, - das wirkungsvolle Biogas. "Bis zu 85 Prozent
der Bioreststoffe werden in das Gas umgewandelt, das wir für die
Stromgewinnung im Blockheizkraftwerk nutzen", fährt er fort. Der
Strombedarf für die Anlage inklusive nachfolgender
Abwasseraufbereitung beträgt dabei weniger als zehn Prozent. Die
restlichen 90 Prozent werden in das Stromnetz eingespeist. Die
Blockheizkraftwerke produzieren zudem Abwärme, die zu einem Teil zum
Erwärmen der Fermenter genutzt wird. Zum anderen Teil werden die
Produktionshallen damit geheizt.

In einer weiteren, speziellen Kläranlage folge die Endreinigung
des Wassers unter Luftzufuhr sowie nachfolgenden Membranstufen. "Das
Abwasser erreicht bei diesem Schritt Trinkwasserqualität", so Holm.
Das saubere Wasser könne im Anschluss wieder zum Gemüsereinigen
verwendet werden, der Kreis schließt sich. 80 Prozent des verwendeten
Reinigungswassers könne Gemüse Meyer wieder in den Wasserkreislauf
einleiten. "So wird nicht nur das Firmenbudget, sondern auch die
Umwelt geschont", betonte Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der
DBU.

Was bei der Reinigung jedoch nicht geschont wird, sind Bakterien
und Viren der Input-Substrate: durch den langen Aufenthalt des
Abwassers und der organischen Abfälle bei hohen Temperaturen in
Fermentern und Zwischenbehältern würden die mikroskopischen Lebewesen
weitestgehend abgetötet. Dies bedeute, man könne die Gärreste auch
wieder auf die Felder ausbringen, ohne die Ernte zu gefährden oder
die kommunale Kläranlage zu belasten.

"Für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie ist das
neue Verfahren ein wichtiger Schritt, ihrer ökologischen
Verantwortung gerecht zu werden", sagte Brickwedde. Man müsse die
Landwirtschaft dabei unterstützen, sichere und gesunde Lebensmittel
zu produzieren und den Zustand der landwirtschaftlich genutzten
Gebiete und ihren Artenreichtum zu schützen.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Niels Christian Holm
Limno Tec GmbH
Telefon: 05703/510323
Telefax: 05703/510333
E-Mail: info@limnotec.de


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