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Gießerei-Industrie stärkt ihr Profil auf der HANNOVER MESSE

Geschrieben am 09-12-2008

Hannover (ots) -

- Neue Präsentationsform auf der Subcontracting für den neu
gegründeten Verband BDG

Ganz neu präsentiert sich die "gegossene Technik" auf der HANNOVER
MESSE 2009. Die deutsche Gießerei-Industrie wird sich auf der
Subcontracting im Umfeld der internationalen Gießereien mit einer
aktuellen Leistungsschau gegenüber dem internationalen Wettbewerb
positionieren. Im Zentrum des Gemeinschaftsstandes zeigen drei
innovative Leit-Exponate aus den drei Anwendungsgebieten (Wind-)
Energie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Mobilität exemplarisch
aktuelle Themen und Technologien im Bereich Guss. Um die Exponate
herum ist eine Gemeinschaftsfläche mit Lounge vorgesehen, auf der die
Ausstellung angeordnet sein wird. Neu ist nicht nur der Auftritt der
Gießereien, neu ist auch der Verband, der dahintersteht. Im
Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) haben sich die
drei Industrieverbände Deutscher Gießereiverband e.V. (DGV), der
Gesamtverband Deutscher Metallgießereien e.V. (GDM) und der Verein
Deutscher Gießereifachleute e.V. (VDG) zusammengeschlossen. Aufgabe
des BDG ist die Interessenvertretung der gesamten deutschen
Gießerei-Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. "Die
'gegossene Technik' bietet die beste Möglichkeit, auf überschaubarem
Raum mit vielen deutschen Gießereien in Kontakt zu kommen und sich
von der Leistungsfähigkeit dieser innovativen Hightech-Branche zu
überzeugen", sagt Dr.-Ing. Gotthard Wolf, Mitglied der
Hauptgeschäftsführung des BDG.

Branchen- und Umsatzzahlen

Der BDG vertritt rund 610 Gießereien. Diese Unternehmen
beschäftigten Anfang 2008 rund 87 000 Mitarbeiter und
erwirtschafteten in 2007 einen Umsatz von rund 14 Milliarden Euro.
Dabei entfielen auf die Nichteisen-Metallguss-Sparte 342 Betriebe mit
41 000 Beschäftigten. Der Umsatz betrug bei einem Produktionsniveau
von 1,1 Millionen Tonnen rund 5,9 Milliarden Euro. Die 265 Eisen- und
Stahlgießereien haben mit 46 000 Mitarbeitern ein Fertigungsvolumen
von 4,8 Millionen Tonnen und einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro
erreicht.

Konjunkturprognose

Für das Jahr 2008 rechnet der Bundesverband der Deutschen
Gießerei-Industrie (BDG) mit Ergebnissen in Umsatz und Produktion,
die annähernd auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Für das Jahr 2009
erwartet die Gießerei-Industrie, auch wegen der Finanz- und
Konjunkturkrise, eine eher verhaltene Branchenentwicklung. Allerdings
lasse sich auch keine einheitliche Prognose abgeben, da die
Kundenstruktur der einzelnen Gießereien dafür entscheidend sei, wie
die Unternehmen abschneiden. Rückgänge erwartet der BDG beim
Fahrzeugbau, eine positive Entwicklung hingegen im Großanlagenbau, im
Großkraftwerksbau, in der dezentralen Energieversorgung und in der
Windkraft. Dies alles sind Branchen, die auf der Energy, der Power
Plant Technology und der neuen Leitmesse Wind auf der HANNOVER MESSE
präsent sind.

Weltmarktposition und Stärken

"Die deutsche Gießerei-Industrie ist mit Abstand führend in Europa
und steht nach China, USA, Russland, Indien und Japan an sechster
Stelle in der Welt. In Europa ist unsere Produktion rund doppelt so
hoch wie die unseres nächstgrößten Branchenwettbewerbers Frankreich",
sagt Hans-Dieter Honsel, Präsident des neu gegründeten BDG. "Unsere
Branche besetzt seit Jahren mit ihren technologisch anspruchsvollen
und innovativen Produkten die Weltspitze und ist somit auch im
internationalen Vergleich der zukunftsträchtigsten
Fertigungsverfahren hervorragend positioniert." Herausragende
Gussprodukte über das gesamte Spektrum der Metalle hinweg, modernste
Produktionsverfahren, erstklassige Produktentwicklung, gestalterische
Innovationsfähigkeit - das seien die Stärken, die die Gießereibranche
auszeichnen.

Den Wettbewerbsvorsprung sieht Kurt Vennemann von der DIHAG
Deutsche Gießerei- und Industrie-Holding Aktiengesellschaft in einer
besseren Qualität, einem höheren Know-how sowie umfassenderen
Serviceleistungen begründet. Diesen Vorsprung gelte es jedoch zu
halten. Vennemann: "Die im Vergleich zum internationalen Wettbewerb
höheren und stetig steigenden Produktionskosten, hierbei insbesondere
auch Energiekosten, und damit auch höheren Endpreise zwingen dazu,
Wettbewerbsvorsprünge zu verteidigen. Dies ist die größte
Herausforderung für deutsche Gießereien."

Gerd Röders ist mit seinem Unternehmen G. A. Röders GmbH & Co. KG
ein Beispiel für die Vielseitigkeit der Gießer: "Wir gießen Produkte
aus Aluminium und Zink, Druckguss mit sehr dünnen Wandstärken für die
Luftfahrtindustrie, fertigen für die Mess- und Regeltechnik
hochwertige Gehäuse, beliefern die Unterhaltungs- und
Sanitätsindustrie mit hochwertigem Oberflächenguss sowie die
Automobilindustrie mit Sonderlegierungen mit hohen Dehnwerten und
hoher Festigkeit, mit Formen, die hohe Standzeiten aufweisen. Die
Medizintechnik wird mit per Elektronenstrahl geschweißtem Druckguss
beliefert, die Möbelindustrie bekommt Guss mit geringen
Aushebeschrägen."

Gewachsene Kompetenzen

"Mittel- und langfristig sind die deutschen Gießereien auf
Wachstumskurs", sagt Honsel. Sie hätten in den vergangenen Jahren
gezielt daran gearbeitet, ihre Wettbewerbsposition zu stärken und
auszubauen. Stärkste Wachstumsträger würden dabei weiterhin die
Fahrzeugindustrie und der Maschinenbau sein. Der Trend zu Leichtbau
im Verkehrssektor begünstige den Einsatz von komplexen
Gusskonstruktionen. In den vergangenen Jahren hätten die Gießereien
einen stetigen Wandel durchlaufen. So habe sich die Branche in nur
wenigen Jahren als kompetenter Entwicklungs- und Serienpartner der
Abnehmer fest etabliert. Den Gießereien sei es darüber hinaus
gelungen, systematisch ihre Wertschöpfungskette auszubauen und damit
die Machbarkeitsgrenzen innovativer Gussteile deutlich zu erweitern.

Von der Konstruktion bis zum einbaufertigen Teil liefert die
deutsche Gießerei-Industrie heute alles rund um das Gussteil, das der
Kunde für einen erfolgreichen Vertrieb seiner Produkte braucht. Damit
entspricht die deutsche Gießerei-Industrie nicht nur den
Anforderungen ihrer Abnehmer, sie hat darüber hinaus einen ganz
entscheidenden Anteil an deren Markterfolgen im In- und Ausland.
Schlagworte aus dem E-Business, wie CAD/CAM, FEM, Simultaneous
Engineering, Rapid Prototyping, Digital Mockup, Videokonferenz-System
sowie Qualitätsmanagement-Systeme, deuten nur an, auf welchen
Gebieten außerhalb der direkten Produktion sich Gießereien
Kompetenzen angeeignet haben und sie zum Partner ihrer Abnehmer
geworden sind.

Dass Gießereien heute sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen
müssen und können, bestätigt Bernd Voigtländer, Geschäftsleiter der
Formguss Dresden GmbH: "Die Lieferfristen haben sich in der Spanne
von der Produktidee bis zur Erstlieferung drastisch verkürzt.
Dünnwandigkeit und Schwierigkeitsgrad haben stark zugenommen.
Qualitätsanforderungen und Oberflächenbeschaffenheit stellen hohe
Anforderungen an die Gießerei. Die Rohteilfertigung wandelt sich in
starkem Maße hin zur Lieferung einbaufertiger, komplett bearbeiteter
Produkte.

Originaltext: Deutsche Messe AG Hannover
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/13314
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_13314.rss2

Pressekontakt:
Katja Havemeister
Pressesprecherin
HANNOVER MESSE
Tel.: +49-(0)5 11-89-3 10 34


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