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Deutsche Marine - Pressemeldung: Ohne sie läuft nichts - die Trossschiffe der Deutschen Marine im weltweiten Einsatz

Geschrieben am 10-12-2008

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Langsam nähert sich eine Fregatte bei aufgewühlter See der
"Spessart" und läuft längsseits. Ihr Bug schneidet die blaugraue See
des Mittelmeeres, wirft fast lautlos Gischt auf. Sie bricht immer
wieder über der Back und den Brückenaufbauten zusammen. Und auch die
Seeleute trotzen dem Seegang. Sie bereiten bei stürmischer See eine
Kraftstoffübernahme von der "Spessart" auf die Fregatte vor. Die
"Spessart" ist einer von zwei zivil besetzten
Betriebsstofftransportern des Trossgeschwaders. Sie sind für die
Deutsche Marine die "schwimmenden Tankstellen" auf hoher See.

"So sieht unser Tagesgeschäft aus. Ohne die Schiffe des
Trossgeschwaders wären internationale Marineeinsätze nicht möglich.
Unsere Schiffe sind die Arbeitspferde der Flotte, sie sind für die
Marine als logistische Komponente unverzichtbar", erklärt der
Kommandeur des Trossgeschwaders aus Wilhelmshaven, Kapitän zur See
Ma-thias Metz.

Insgesamt befehligt Metz zehn Schiffe, von denen acht zivil
besetzt sind. Ihr Aufgabenspektrum reicht von der Versorgung der
Einheiten in See bis hin zu humanitären Hilfseinsätzen. Viele Schiffe
des Trossgeschwaders sind ehemalige Handelschiffe oder nach
Handelsschiffstandard gebaut. Das heißt, sie sind unbewaffnet. Das
erklärt auch, weshalb keine Soldaten an Bord sind. Die Geschichte von
Trossschiffen ist so alt wie die militärische Seefahrt selbst.
Bereits die Römer unter Julius Caesar führten Kriege mit einer ganzen
Armada von Galeeren, die von einem Tross Versorgungsschiffen
begleitet wurden.

Heute dienen die beiden großen Betriebsstofftransporter "Rhön" und
"Spessart" vornehmlich der Unterstützung von Marinegeschwader und
Schiffsverbänden. Hierfür wurde dass Trossgeschwader der
Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven unterstellt. Zu seinen Aufgaben
gehört zum Beispiel die Teilnahme an den vier ständigen
Nato-Seeverbänden, die im Atlantik und dem Mittelmeer patrouillieren.
Außerdem werden die kleineren Einheiten regelmäßig zu Schulungs-,
Transport und Übungsunterstützungsaufgaben der Flotte benötigt. So
leisten die Seeschlepper wie die "Fehmarn" und die "Wangerooge"
hervorragende Dienste beim Überlebenstraining für die fliegenden
Bestatzungen auf hoher See. Des Weiteren sind sie als Führungs- und
Begleitplattform bei der U-Boot-Ausbildung eingebunden.
Zum Trossgeschwader gehören auch die beiden größten Schiffe der
Deutschen Marine, die Einsatzgruppenversorger (EGV) "Berlin" und
"Frankfurt am Main". Aufgeteilt auf die Marinestützpunkte in
Wilhelmshaven und Kiel verfügt die Marine mit den
Einsatzgruppenversorgern über zwei hochmoderne Schiffe, die im
internationalen militärischen Einsatz eine wichtige Plattform
darstellen. 159 Marinesoldaten gehören zur Besatzung eines EGV.

Mehr als 350 Soldatinnen und Soldaten leisten ihren Dienst beim
Trossgeschwader. Hinzukommen noch einmal mehr als 250
Zivilbeschäftigte, die vor allem als Berufsseeleute auf den acht
anderen Schiffen des Trossgeschwaders im Einsatz sind. "In einem
deutlich zunehmenden Maß haben die zivil besetzten Schiffe des
Trossgeschwaders Aufgaben der militärischen Einheiten übernommen. So
entlasten unsere zivilen Seeleute beispielsweise das militärische
Personal bei der Unterstützung der praktischen Ausbildung der
Seemannschaft", erläutert Kommandeur Metz. Dabei liege die Stärke der
zivilen Besatzungen in ihrer langjährigen Erfahrung an Bord. Mit
ihnen steht und fällt der Einsatz der Trossschiffe.

"Gerade den zivilen Seeleuten kommt bei uns im Geschwader eine
Sonderolle zu. Der Mix aus erfahrenen und sehr professionell
agierenden Kapitänen, Offizieren und Seeleuten, jungen Auszubildenden
im Lehrberuf des Schiffsmechanikers gibt uns personell einen festen
Sockel. Neuerdings stellen uns aber die Vorgaben der
EU-Arbeitszeitrichtlinie für die Zivilbeschäftigten auf unseren
Schiffen vor große Herausforderungen. Nach dem Willen der
Europäischen Union (EU) soll die Möglichkeit zu Abweichungen von
geltenden Arbeitszeitrichtlinien nur unter strengen Voraussetzungen
möglich sein. Damit soll dem notwendigen Gesundheitsschutz der
Arbeitnehmer Rechnung getragen werden. Im Kern heißt das für die
zivilen Seeleute beim Trossgeschwader: Nach EU-Recht sollen sie vor
zu vielen Überstunden geschützt werden.
"Ich bin mir aber sicher, dass wir als Marine gemeinsam für alle
Betroffenen eine einvernehmliche Lösung finden werden", so Metz.

Seine Soldaten und zivilen Seeleute waren in diesem Jahr 1.134
Tage auf See. "Deshalb ist es mir persönlich besonders wichtig, dass
zumindest an Weihnachten möglichst viele meiner Seeleute bei ihren
Familien sein können". Denn auch im kommenden Jahr werde die
Arbeitsbelastung auf diesem hohen Niveau bleiben. Fest eingeplant
seien bereits 1.111 Seetage, so Metz abschließend.

Autor: Torsten Haase, Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Deutsche Marine

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Christopher Jacobs
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 12 / 44 00
piz@marine.de
Fotoredaktion Marine: 0 46 31 - 6 66 - 44 32


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