WAZ: Folgen des Ärzte-Pfuschs - Kommentar von Petra Koruhn
Geschrieben am 10-12-2008 |
Essen (ots) - Wenn etwas Routine ist, dann eine Blinddarmoperation. Doch da, wo Ärzte ihren Job (warum auch immer) schlecht machen, ist auch Routine keine Garantie. Das Schicksal des Mädchens, das sein ganzes Leben die Folgen ärztlichen Pfuschs ertragen muss, berührt wohl jeden tief. Es ist dazu angetan, unseren Krankenhäusern noch mehr Skepsis entgegenzubringen.
Wer krank ist, traut sich schon heute kaum noch in die Klinik. Dass etwa 17 000 Patienten von gut 17 Millionen Operierten sterben, spricht sich herum. Fehler bei Operationen, eine Keimbelastung, die erst richtig krank macht - dass die Patientensicherheit in großer Gefahr ist, ist unübersehbar.
Sicher gibt es gesetzlichen Schutz. Das Pro-blem ist: Der Patient hat den Beweis für Fehler zu erbringen! Eine Rechtslage, die es nicht leicht macht - und keine Basis ist für das Vertrauen zwischen Arzt und Patient.
Erst wenn Kliniken den Impuls, der vielfach von Häusern in privater Trägerschaft ausgeht, aufgreifen, kann sich etwas ändern: Fehler dürfen nicht vertuscht werden. Man muss zu ihnen stehen. Nur wer sie sieht, kann sie ausschalten. Auch bei Routine-Operationen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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