Allg. Zeitung Mainz: Eigentlich selbstverständlich (Kommentar zu Datenhandel)
Geschrieben am 10-12-2008 |
Mainz (ots) - Drogenhandel und Morde sind verboten. Trotzdem wird getötet und gedealt. Diebstahl ist ebenfalls ein Verbrechen, gestohlen wird trotzdem. Das zeigt, dass die Wirkung von Gesetzen beschränkt ist. Das gilt auch für den mittlerweile verbreiteten illegalen Datenhandel. Mit verschärften Regeln und höheren Strafen lassen sich zwar nicht alle Täter abschrecken, die Taten aber sehr wohl erschweren. Insofern wird auch ein verbesserter Datenschutz, wie ihn die Bundesregierung jetzt plant, nicht alle Auswüchse beseitigen. Dennoch zielen die Vorschläge in die richtige Richtung. Es gilt, zwei Interessen gegeneinander abzuwägen: Die Wirtschaft will für ihre Produkte oder Dienstleistungen möglichst erfolgreich werben. Die Kunden verlangen einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren persönlichen Daten. Die bisherige Praxis räumte den Unternehmen mehr Rechte ein als den Konsumenten, weil sie dessen persönliches Profil ohne besondere Absichtserklärung nutzen konnten. Künftig ist es umgekehrt. Der ausdrückliche Wille des Kunden ist Voraussetzung für die Weitergabe. Das ist nur fair, weil damit beide Seiten nun auf Augenhöhe sind. Anders gesagt: Persönliche Daten gehören erst einmal dem dazugehörigen Verbraucher. Wenn Kunden andere damit freiwillig hantieren lassen, so ist das in Ordnung, sonst nicht. Diese Verteilung der Rechte ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Alexander Hoffmann crossmedia@vrm.de
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