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Rekordbeteiligung bei Präventionsprojekten der gesetzlichen Krankenkassen / Spitzenverbände der Krankenkassen und MDS legen Präventionsbericht 2008 vor

Geschrieben am 11-12-2008

Bergisch-Gladbach/Essen (ots) -

Gemeinsame Presseerklärung

AOK-Bundesverband, Berlin
BKK Bundesverband, Essen
Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach
Knappschaft, Bochum
Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg
AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
und
Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen
e. V. (MDS), Essen

Die Gesetzliche Krankenversicherung erzielte 2007 eine
Rekordbeteiligung an der Gesundheitsförderung: Rund 6,6 Millionen
Menschen nahmen an Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung
der GKV teil, das sind etwa 860.000 mehr als im Vorjahr. Dafür gaben
die Krankenkassen knapp 300 Millionen Euro aus, den bisher höchsten
Betrag seit Prävention und Gesundheitsförderung im Jahr 2000 in den
Leistungskatalog der GKV aufgenommen worden sind. Das geht aus dem
Präventionsbericht 2008 hervor, den der Medizinische Dienst des
Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) gemeinsam mit den
Spitzenverbänden der Krankenkassen jährlich veröffentlicht.

Verstärkt haben die Krankenkassen im Jahr 2007 unter anderem ihr
Engagement für Prävention im konkreten Lebensumfeld der Versicherten,
den sogenannten Settings - hierzu gehören etwa Schulen, Kindergärten
und Vereine. Insgesamt 1.165 Projekte in 13.600 Einrichtungen,
überwiegend Schulen und Kindertagesstätten, wurden durchgeführt.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von acht Prozent.

Da Menschen in schwierigen Lebenslagen ein deutlich erhöhtes
Krankheitsrisiko haben und Gesundheitsförderungsangebote seltener
nutzen, eignen sich Kindergärten und Schulen besonders für
Präventionsmaßnahmen. Denn dort werden Kinder und Jugendliche aus
allen sozialen Schichten angesprochen. Rund vier Millionen vor allem
junge Menschen nahmen 2007 an Maßnahmen teil, in denen es vor allem
um Bewegung, Ernährung und Stressreduktion ging. In Grund-, Sonder-
und Gesamtschulen standen häufig sozial benachteiligte Kinder und
Jugendliche und Migrantenkinder als gesundheitlich besonders
benachteiligte Gruppen im Zentrum der Präventionsaktivitäten.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Prävention der gesetzlichen
Krankenkassen ist seit vielen Jahren die betriebliche
Gesundheitsförderung (BGF). 3.014 Projekte in Betrieben wurden im
Jahr 2007 dokumentiert, das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund
630.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nahmen an diesen Maßnahmen
teil. Die weitaus meisten Projekte (40 Prozent) wurden in Betrieben
des verarbeitenden Gewerbes durchgeführt. Inhaltlich ging es
überwiegend darum, körperliche Belastungen zu vermeiden oder zu
reduzieren. Daneben waren Stressmanagement und Ernährung wichtige
Themen für die BGF. Nahezu die Hälfte der BGF-Maßnahmen wurden in
mittelständischen Unternehmen durchgeführt, die zwischen 50 und 500
Mitarbeitern beschäftigen.

Auch bei den individuellen Kursangeboten gab es 2007 im Vergleich
zum Jahr 2006 einen Zuwachs: Die Zahl der Teilnehmer stieg von 1,4
auf 1,9 Millionen.

Ansätze erreichen unterschiedliche Zielgruppen

Männer gelten als Präventionsmuffel. Auf den ersten Blick wird
diese Zuschreibung auch durch die Daten der
Präventionsberichterstattung bestätigt: Seit Beginn der Erhebungen
liegt der Anteil der männlichen Kursteilnehmer konstant bei knapp
über 20 Prozent. Allerdings erreichen die verschiedenen
GKV-geförderten Ansätze unterschiedliche Zielgruppen: So werden mit
Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung überproportional
viele Männer erreicht. Demgegenüber beteiligen sich Frauen eher an
individuellen Präventionsangeboten. Settingmaßnahmen erreichen
besonders Kinder und Jugendliche. Aus diesen Ergebnissen lässt sich
folgern, dass die betriebliche Gesundheitsförderung ein besonders
Erfolg versprechender Zugangsweg für Männer ist, zumal auch die
Gesundheitsberichterstattung des Bundes feststellt, dass Männer sich
leichter für Präventionsmaßnahmen gewinnen lassen, wenn diese keinen
zusätzlichen Aufwand mir sich bringen und beispielsweise am
Arbeitsplatz oder bei ohnehin stattfindenden Arztbesuchen erfolgen.

Qualität der Präventionsmaßnahmen durchgängig hoch

Bei allen Qualitätsparametern schnitten die Präventionsmaßnahmen
der Krankenkassen gut ab. So standen gründliche Bedarfsanalysen bei
nahezu allen Projekten am Anfang. Außerdem verlängerte sich sowohl
beim Setting-Ansatz als auch in der betrieblichen
Gesundheitsförderung die durchschnittliche Laufzeit der Projekte; das
lässt darauf schließen, dass diese inhaltlich stärker auf nachhaltige
Gesundheitsförderung ausgerichtet waren. Darüber hinaus
berücksichtigten die Interventionen in den Settings häufiger als in
den Vorjahren nicht nur das gesundheitsbezogene Verhalten Einzelner,
sondern auch die Verhältnisse und Rahmenbedingungen im Setting. Der
Anteil an Projekten mit gleichzeitig verhaltens- und
verhältnisbezogenen Interventionen lag 2007 schon bei 59 Prozent.
Deutlich häufiger als noch im Vorjahr waren Erfolgskontrollen fester
Bestandteil des Maßnahmenpakets.

Künftig stärkere Fokussierung auf Präventionsziele

Für die Jahre 2008 und 2009 haben sich die gesetzlichen
Krankenkassen freiwillig erstmals epidemiologisch fundierte und
quantifizierbare bundesweite Präventionsziele gesetzt. Diese sollen
Impulse für die Aktivitäten der Krankenkassen in der Primärprävention
und betrieblichen Gesundheitsförderung geben. Die Basisdaten zu den
quantifizierten Teilzielen finden sich im aktuellen
Präventionsbericht 2008. Sie stellen die Ausgangsbasis für die
Messung der künftigen Zielerreichung dar. Die Ergebnisse hinsichtlich
der Zielerreichung werden sich in den kommenden Präventionsberichten
widerspiegeln.

Angebote der gesetzlichen Krankenkassen zur Prävention und
Gesundheitsförderung nach §§ 20 und 20a des Fünften
Sozialgesetzbuches Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung
der Gesetzlichen Krankenversicherung können an einzelne Versicherte
gerichtete Kurse, Präventionsmaßnahmen in "Settings" (Lebenswelten)
wie Schulen und Kindergärten sowie Maßnahmen der betrieblichen
Gesundheitsförderung sein. Themen sind z. B. Bewegungsförderung,
gesunde Ernährung, Stressbewältigung und Tabakentwöhnung. Darüber
hinaus unterstützen die Krankenkassen Träger von Lebenswelten
(Schulen, Kindergärten, Betriebe) bei der Schaffung
gesundheitsfördernder Rahmenbedingungen und leisten damit auch einen
maßgeblichen Beitrag zur Verminderung ungleich verteilter
Gesundheitschancen.

Der Präventionsbericht 2008 kann auf der Internetseite der GKV
unter www.gkv.info oder des MDS unter www.mds-ev.org abgerufen
werden.

Originaltext: MDS und Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73897
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73897.rss2

Pressekontakt:
MDS
Christiane Grote
Tel.: 0201 8327-115
E-Mail: c.grote@mds-ev.de

IKK-Bundesverband
Joachim Odenbach
Tel.: 030 202491-11
E-Mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de


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