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Finanzkrise zum Trotz: Kreditinstitute rechnen 2009 mit stabiler Geschäftsentwicklung

Geschrieben am 11-12-2008

Hamburg (ots) - Trotz Finanzkrise und Rezessionsszenarien fallen
die Renditeerwartungen der Kreditinstitute in Deutschland überwiegend
positiv aus. 37 Prozent der Topbankmanager rechnen für 2009 mit
Zuwächsen bei der Eigenkapitalrendite. Weitere 32 Prozent erwarten
eine stabile Renditeentwicklung. Kurzfristig reagieren die meisten
Institute besonnen auf die Krise und nehmen keine übereilten
Kurskorrekturen vor. Bis 2011 stellt allerdings jede zweite Bank ihre
Geschäftsstrategie auf den Prüfstand. Insgesamt wird die Gefahr, die
von einer schrumpfenden Volkswirtschaft ausgeht, stärker eingeschätzt
als die direkten Folgen aus der Finanzkrise. Dies ergab die Studie
"Branchenkompass 2008 Kreditinstitute - Sonderausgabe
Finanzmarktkrise" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut.

Insgesamt stufen die Entscheider die Rezessionsgefahr im Vergleich
zu anderen Risikofaktoren am höchsten ein. 42 Prozent der Befragten
sehen im wirtschaftlichen Abschwung eine mögliche Bedrohung für das
eigene Institut. Dem stehen 35 Prozent der Entscheider gegenüber, die
speziell die Risiken aus der Finanzmarktkrise als existenzbedrohend
wahrnehmen. Dabei verweisen 23 Prozent der Befragten auf die Risiken
im Abschreibungsbedarf bei Kapitalanlagen und Krediten.

Nur jedes zehnte Institut befürchtet, dass es infolge des
stockenden Interbankenhandels zu existenziellen Gefahren bei der
Refinanzierung kommt. Zudem glauben acht von zehn Befragten nicht,
dass es in Deutschland eine starke Verknappung der Kreditgewährung
(Kreditklemme) geben wird. Fast alle Befragten erwarten allerdings
verschärfte Kontrollvorschriften für Kreditinstitute seitens des
Gesetzgebers und der Aufsichtsbehörden. 82 Prozent rechnen zudem
damit, dass bereits im Laufe des nächsten Jahres die EU-weite - oder
gar globale - Finanzaufsicht die Initiative ergreifen wird.

Der Vorwurf, die Risiken strukturierter Anlageprodukte
unterschätzt und sich zu sehr auf die Bewertungen der Ratingagenturen
verlassen zu haben, veranlasst insbesondere die Genossenschafts- und
Kreditbanken zu Investitionen in ihr Risikomanagement. Jeweils sieben
von zehn Entscheidern aus diesen Instituten planen bis 2011, die
internen Prozesse der Risikosteuerung und des Controllings zu
überprüfen. Übergreifend gibt immerhin jeder dritte Befragte an,
seine Bank werde verstärkt in Risikoklassifizierungsverfahren
investieren, um im Kreditgeschäft Ausfallrisiken besser zu messen und
um die Kredite entsprechend zu bepreisen. Hier besteht offenbar ein
Nachholbedarf, denn 88 Prozent der Banken haben bereits in der
Vergangenheit in diesen Bereich investiert.

Als eine weitere Konsequenz aus der Finanzmarktkrise erwarten 93
Prozent der Entscheider, dass Privatkunden ihr Geldvermögen verstärkt
in sichere Finanzprodukte mit geringeren Renditechancen investieren
werden. Um Vertrauen beim Kunden zurückzugewinnen, haben die
Kundenberatung und der Kundenservice für die Topentscheider höchste
Priorität. Vor allem die Genossenschaftsbanken, die als Gewinner der
Finanzmarktkrise gelten, wollen ihren zahlreichen Neukunden besseren
Service bieten und die Beratungskapazitäten aufstocken.

Geschätzte Entwicklung der Eigenkapitalrendite deutscher Banken
(nach Steuern 2009 im Vergleich zu 2008; in % aller befragten
Entscheider)

Viel besser 4%
Besser 33%
In etwa gleich 32%
Schlechter 26%
Viel schlechter 1%
Unvorhersehbar 4%

Die meisten Banken erwarten für 2009 eine stabile bis steigende
Eigenkapitalrendite.

Hintergrundinformationen
Im November 2008 wurden 100 Führungskräfte aus den größten
Kreditinstituten in Deutschland zur Finanzmarktkrise, zu den
geplanten Maßnahmen und zur mittelfristigen Geschäftserwartung der
Banken befragt. Die Topentscheider vertreten die drei Bereiche des
deutschen Bankensektors: die öffentlichen Institute, die
Genossenschaftsbanken und die privaten Geschäftsbanken
("Kreditbanken" laut Bundesbankdefinition). Die Interviewpartner
waren Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer, Leiter der Bereiche
Finanzen, Controlling, Vertrieb, Marketing, Risikomanagement,
Kreditabteilung sowie Vermögensverwaltung. Das
Marktforschungsinstitut forsa aus Berlin führte die Befragung in
Telefoninterviews nach der Methode des Computer Assisted Telephone
Interview (CATI) durch. Die Basis der Telefoninterviews bildete ein
strukturierter Fragebogen.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de


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