Pro Generika begrüßt EU-Pharmapaket unter Vorbehalt / Patienteninformation darf nicht als Werbung missbraucht werden
Geschrieben am 11-12-2008 |
Berlin (ots) - "Dieses Paket ist weder für die Industrie noch für die Verbraucher ein Weihnachtsgeschenk" sagte Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika zum so genannten Pharmapaket von EU-Kommissar Verheugen.
Pro Generika unterstützt zwar den Vorschlag der EU-Kommission, die Anforderungen für Patienteninformationen über verschreibungspflichtige Arzneimittel gemeinschaftsweit zu harmonisieren. "Wir teilen auch den Ansatz der EU-Kommission, der Bevölkerung den Zugang zu qualitätsgesicherten Informationen über verschreibungspflichtige Arzneimittel zu erleichtern. Wir stimmen mit der Kommission zudem darin überein, dass die zusätzlichen Informationen objektiv und werbefrei sein müssen. Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel muss auch in Zukunft verboten sein", so Schmidt weiter.
Die dringend notwendige Verbesserung der Information der Patienten über ihre Arzneimittel darf nicht für Marketingmaßnahmen missbraucht werden, bei denen der Verbraucher über vermeintlich werbefreie objektive Informationen dahin gelenkt wird, seinen Arzt zur Verordnung eines bestimmten Arzneimittels zu drängen.
Pro Generika hält den von der Kommission vorgeschlagenen Weg, dass Hersteller die Öffentlichkeit mit "Mehrinformationen" über verschreibungspflichtige Arzneimittel versorgen, für einen Irrweg. Die vorgesehene Genehmigungspflicht für diese Informationen hätte nämlich zwangsläufig neuen Bürokratismus zur Folge. Denn bei der Beurteilung der Frage, ob die Aussage eines Herstellers über ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel objektiv und werbefrei sei, verbotene Werbebotschaften enthalte oder als Werbung benutzt werde, seien divergierende Auffassungen vorprogramnmiert. Das letzte Wort in diesen Auseinandersetzungen hätten die Gerichte.
"Solche Streitigkeiten sollten wir uns von vornherein schenken. Zumal es bis heute nicht gelungen ist, Sachaussagen und Werbung sauber und systematisch voneinander zu trennen. Die am wenigsten manipulationsanfällige Lösung besteht darin, dass "Mehrinformationen über verschreibungspflichtige Arzneimittel von kompetenten, neutralen und herstellerunabhängigen Institutionen zur Verfügung gestellt werden. Dafür werden wir in den nun einsetzenden parlamentarischen Beratungen über das Pharmapaket eintreten", kündigte Schmidt an.
Pro Generika begrüßt prinzipiell die Kommissionsvorschläge zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit und zum Kampf gegen Arzneimittelfälschungen, die eine stärkere Kontrolle der Vertriebswege vorsehen. "Das Kind darf aber nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit muss gewahrt werden. Die beabsichtigte Einführung eines Sicherheitssiegels darf z.B. nicht dazu führen, dass der Wirkstoffimport aus Staaten außerhalb der EU erschwert oder verhindert wird. Darüber hinaus darf die Arzneimittelversorgung nicht durch überzogene Sicherheitsmaßnahmen unnötig verteuert werden.
Der Kommissionsvorschlag weist eine zentrale Schwachstelle auf: Er erwähnt den Internethandel mit gefälschten Arzneimitteln nicht einmal mit einem Wort. Gerade aus obskuren Internetapotheken stammen aber die meisten gefälschten Arzneimittel, die in die EU gelangen. Arzneimittelfälschungen können nicht allein durch technische Mittel verhindert werden. Wer Arzneimittelfälschungen wirksam bekämpfen will, muss vor allem den illegalen und unzertifizierten europa- und weltweit agierenden Internetapotheken das Handwerk legen.
Gefälscht werden vor allem hochpreisige patentgeschützte Arzneimittel und Lifestyle-Arzneimittel, während die preisgünstigen Generika für Arzneimittelfälscher nicht attraktiv sind. Die finanziellen Belastungen, die mit der Verbesserung der Arzneimittelsicherheit verbunden sind, weist die EU-Kommission zu Recht primär den Herstellern der teuren "fälschungsanfälligen" Arzneimittel zu", schloss Schmidt.
Originaltext: Pro Generika e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2
Pressekontakt:
Thomas Porstner, Pressesprecher Tel.: (030) 81 61 60 9-0, info@progenerika.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
176177
weitere Artikel:
- stern.de: Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser fordert Führungswechsel bei deutschen Banken Hamburg (ots) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall kritisiert massiv das Verhalten deutscher Banken in der Finanzkrise und fordert einen Personalwechsel in den Führungsetagen der Banken. "Der Bankensektor muss die gespannten Schutzschirme nicht nur zur Sanierung der eigenen Bilanzen verwenden, sondern auch, um die reale Wirtschaft zu unterstützen", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zu stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Ein Ziel des Schirms sei es gewesen, dass die Banken nicht in eine Angststarre mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Kahrs kritisiert Merkel scharf - Kanzlerin soll in ihrem Laden für Ruhe sorgen Saarbrücken (ots) - Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, hat das Verhalten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im unionsinternen Steuerstreit scharf kritisiert. Kahrs sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe): "Die Kanzlerin muss ihn ihrem Laden mal für Ruhe sorgen." Offenbar pflege in der Union "jeder seine kaiserliche Werft". Inzwischen sei es allein Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), "der die Finanzkrise geschlossen löst". Angesichts des Steuerstreits von CDU und CSU mehr...
- Der Tagesspiegel: Künast: Merkel-Äußerungen zur Pendlerpauschale sind Volksverdummung Berlin (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht sich wegen ihrer Äußerungen zum Pendlerpauschalen-Urteil des Bundesverfassungsgerichts heftiger Kritik ausgesetzt. Merkel hatte die Rückkehr zur alten Entfernungspauschale als Beitrag zur Konjunkturbelebung gewertet. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast wirft Merkel nun "dreiste Volksverdummung" vor. Dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitag-Ausgabe) sagte Künast: "Mit der Rückkehr zur alten Pendlerpauschale beugt sich Angela Merkel lediglich dem zwingenden Urteil des Verfassungsgerichts. mehr...
- Landeszeitung Lüneburg: ,,Klimawende ist das Gebot der Stunde" -- Interview mit dem B.A.U.M.-Mitbegründer und Umweltberater Prof. Dr. Maximilian Gege Lüneburg (ots) - Während auf dem EU-Gipfel eine Verwässerung der Klimaschutzziele droht und die UN-Klimakonferenz wegen des Fehlens einer handlungsfähigen US-Delegation auf der Stelle tritt, wirbt der Umweltberater Prof. Dr. Maximilian Gege, B.A.U.M.-Mitbegründer, für sein Konzept eines ökologischen Wirtschaftswunders. Bundestagsabgeordneten, Bürgermeistern und Industriekapitänen stellt er seine Vision vor: Ein Zukunftsfonds, der fünf Prozent Zinsen auf Einlagen garantiert und Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen finanziert. Die mehr...
- Humane Pflege braucht neues Denken - großes Interesse am Konzept des BHSB Ebsdorfergrund (ots) - Der BHSB - Bundesverband der Vermittlungsagenturen für Haushaltshilfen und Seniorenbetreuung - unterstützt ausdrücklich die aktuellen Vorschläge des Beirats zur Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Der von Bundesgesundheitsministerin Schmidt eingesetzte Beirat hatte vorgeschlagen, sich bei der Pflege zukünftig nicht mehr an den körperlichen Defiziten "Bedürftiger", sondern an der sozialen Teilhabe der Menschen zu orientieren. Von diesem Ansatz ist die Altenbetreuung in Deutschland aktuell meilenweit entfernt. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|