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IFD: Stabile Standortbedingungen und schnelles Handeln der Politik haben Deutschland vor Flächenbrand bewahrt

Geschrieben am 11-12-2008

Frankfurt am Main (ots) -

Bundesfinanzminister fordert von der IFD ein fokussiertes
Beratungsmodell für die Kreditwirtschaft als auch für den
Versicherungssektor

- Strukturvorteile schützen Standort vor Massenausfällen im
Kreditbereich
- Initiatorentreffen dankt Bundesregierung für schnelles und
pragmatisches Stützungspaket
- IFD nimmt die Herausforderungen der globalen Finanzmarktkrise
in ihr Aufgabenprofil auf

Deutschland hat viele der Fehlentwicklungen anderer Finanzmärkte
vermieden und muss so derzeit keinen selbst verursachten überzogenen
Kreditboom oder eine Immobilienpreisblase verarbeiten. Obwohl der
deutsche Finanzmarkt nicht zu den auslösenden Faktoren der globalen
Finanzkrise beigetragen hat, haben die Auswirkungen der Krise die
Stabilität des hiesigen Finanzsystems bedroht. Nur das rasche und
entschlossene Handeln der deutschen Politik und der Notenbank,
gepaart mit zügigen Rettungsaktionen des Finanzgewerbes und insgesamt
robusten Ausgangsbedingungen haben in den vergangenen Wochen
erheblich größere Verwerfungen verhindert.
Zu diesem Schluss kommen die Initiatoren der IFD, einem
sektorübergreifenden Zusammenschluss von Kreditinstituten,
Versicherungen sowie der Deutschen Bundesbank, der Deutschen Börse,
dem Bundesministerium der Finanzen sowie den Spitzenverbänden der
deutschen Finanzwirtschaft.

"Langfristkultur und Stabilitätsorientierung haben unseren
Standort vor einem weitergehenden Flächenbrand bewahrt", so die
IFD-Initiatoren anläßlich ihres Jahrestreffens am Mittwoch in
Frankfurt. "Der Finanzmarktschock hat auch unser Land schwer
getroffen, doch hat die Kombination aus stabilen Standortbedingungen,
dem zügigen Stabilisierungsprogramm der Bundesregierung sowie dem
pragmatischen Vorgehen der Finanzwirtschaft schlimmeren Schaden
abgewendet. Die Volkswirtschaft ist nach Strukturerfolgen am
Arbeitsmarkt, bei der Haushaltskonsolidierung und im
Unternehmenssektor gut aufgestellt. Die Finanzwirtschaft wird alles
tun, dass es unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht zu
Unterbrechungen bei Kreditversorgung oder anderen
Finanzdienstleistungen in der deutschen Volkswirtschaft kommt. Damit
werden wichtige Voraussetzungen geschaffen, damit es wieder zu einer
Belebung der Märkte kommt", so die IFD-Initiatoren weiter. Die IFD
hatte bereits in ihrem Standortbericht 2008 positiv hervorgehoben,
dass der deutsche Finanzmarkt dank höherer Stabilitätsorientierung
robustere Bedingungen bietet:

- Der Markt für verbriefte Produkte hat sich im internationalen
Vergleich wesentlich transparenter und mit höheren
Qualitätsstandards entwickelt. Augenmaß und Besonnenheit
vermieden die anderenorts aufgetretenen Fehlentwicklungen bei
der Emission von verbrieften Kreditinstrumenten.
- Die im internationalen Vergleich breitgefächerte Aufstellung des
deutschen Finanzsektors sichert auch im kommenden Jahr, dass es
in Deutschland nicht zu Beschränkungen der Kreditvergabe von der
Angebotsseite her kommen wird.
- Der deutsche Unternehmenssektor ist im internationalen Vergleich
bezogen auf Kosten- und Finanzierungsstrukturen sowie die
internationale Wettbewerbsposition robust aufgestellt. Sobald
die Weltwirtschaft wieder Revitalisierungstendenzen zeigt,
werden deutsche Unternehmen als erste davon profitieren.

"Wir sind jetzt dabei, die internationale Kreditkrise zu
verarbeiten. Wir stecken mitten in den Reparaturarbeiten, die wir
zurzeit konsequent angehen und bewältigen. Je schneller wir wieder
Tritt fassen, desto weniger wird die Realwirtschaft in
Mitleidenschaft gezogen werden", so die IFD.

IFD-Initiatoren zollen Bundesregierung Respekt, plädieren für
Transparenz und Risikomanagement

Die Initiatoren der IFD würdigten das schnelle und entschlossene
Handeln von Marktaufsehern, Bundesbank, Regierung und
Marktteilnehmern. "In Rekordzeit wurde das
Finanzmarktstabilisierungsgesetz verabschiedet. Diese
Entschlossenheit von Regierung und Parlament hat eine Katastrophe
größeren Ausmasses verhindert. Wir sind der Politik und den hinter
ihr stehenden Bürgern dafür zu Dank verpflichtet", sagte Dr. Josef
Ackermann, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank und
IFD-Initiator, bei der Begrüßung von Bundesminister Peer Steinbrück.
Über die akuten Reparaturarbeiten hinaus muss das Vertrauen in das
Finanzsystem durch folgende Kernelemente wiederhergestellt werden:

- Allem voran: Jedes Institut muss durch Eigenvorsorge im
Risikomanagement jene Normen erfüllen, die staatliche Aufsicht
künftig einfordern werden. Selbstverpflichtungen im Hinblick auf
Transparenz und Marktstandards sind hierbei ein wichtiges
Instrument.
- Wirksamere Regeln bedeuten nicht automatisch mehr, sondern
bessere Regulierung. Ein angepasster regulatorischer Rahmen muss
nach Meinung der IFD das Risikomanagement von Kreditinstituten
durch eine Weiterentwicklung zu qualitativer Überprüfung von
Funktionen und Prozessen weiter verbessern helfen. Die IFD
begrüßt die Einführung eines zentralen Kontrahenten für
Kreditderivate in Europa. Der Aufbau dieser
Finanzmarktinfrastruktur wird als ein wesentlicher Bestandteil
zur Verbesserung der Risikokontrolle auf europäischer Ebene
gesehen.
- Der Verbriefungsmarkt, der dem Nutzen dient, Risiken auf viele
Marktteilnehmer zu verteilen, wird nur dann wiederbelebt werden,
wenn Transparenz und hohe Marktstandards gewährleistet sind. Die
IFD begrüßt die Einrichtung einer Evidenzzentrale, mit Hilfe
derer Investoren standardisierte Informationen über
strukturierte Produkte und ihre Märkte erhalten können.

Die IFD, die seit gut fünf Jahren mit Initiativen und Maßnahmen
den deutschen Finanzmarkt weiterentwickelt, wird sich künftig
verstärkt den Herausforderungen annehmen, welche die globale
Finanzkrise an die Marktteilnehmer und Volkswirtschaft stellt.
Funktionsfähige und effiziente Finanzmärkte sind auch künftig
Schlüssel und Kernelement zur Wohlstandsmehrung in modenen und auf
Wettbewerb ausgerichteten Wirtschaftssystemen. Marktteilnehmer in und
jenseits der IFD müssen grenzüberschreitende Wirkungs-mechanismen
etablieren, die das Vertrauen in den nationalen und internationalen
Finanzsektor schnellstmöglich wiederherstellen.

Bundesfinanzminister Steinbrück fordert die IFD auf über ein
fokussiertes Modell der Politikberatung sowohl der Versicherungs- als
auch der Kreditwirtschaft nachzudenken, das den geänderten
Finanzmarktbedingungen Rechnung trägt. So sollen unter anderem neue
Regulierungen im Finanzsektor sowie die europäische Integration im
Bankensektor von der IFD begleitet werden.

Über die IFD

Die IFD wurde 2003 ins Leben gerufen, um mit Innovationen und
gemeinsamen Aktivitäten einen Beitrag zur Stärkung des deutschen
Finanzstandorts zu leisten und damit Ideengeber und Katalysator für
Fortschritt mit Ziel eines nachhaltigen Wachstums zu sein.
IFD-Mitglieder sind Kreditinstitute und Unternehmen der
Versicherungswirtschaft gemeinsam mit Verbänden der Finanzwirtschaft,
der Deutschen Börse, der Deutschen Bundesbank und dem
Bundesministerium der Finanzen. Mehr als 200 Experten aus den
IFD-Mitgliedshäusern widmen sich Themen rund um die Schwerpunkte
"Stärkung des Wachstums", "Förderung von Innovation" sowie
"Mitgestaltung der Europäischen Finanzmarktintegration".

Die Mitglieder der IFD

Allianz Group Dresdner Bank, BayernLB, Bundesministerium der
Finanzen, Bundesverband deutscher Banken, Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken, Commerzbank, DekaBank, Deutsche
Bank, Deutsche Börse, Deutsche Bundesbank, Deutscher Sparkassen- und
Giroverband, DZ BANK, Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft, HypoVereinsbank, KfW Bankengruppe, Morgan
Stanley, Münchener-Rück-Gruppe, Postbank.

Assoziierte Mitglieder der IFD:

Citigroup, Dexia, Goldman Sachs, JPMorgan, Lehman Brothers,
Merrill Lynch, UBS

Originaltext: IFD - Initiative Finanzstandort Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55919
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55919.rss2

Pressekontakt:
Kontakt
Für die IFD: Die PR-Steuerungsgruppe:
Christian Achilles, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, (030) 20
22 55 100
Torsten Albig, Bundesministerium der Finanzen, (030) 22 42 32 27
Dr. Jörg E. Allgäuer, HypoVereinsbank, 089 37 82 82 35
Dr. Frank Herkenhoff, Deutsche Börse, (069) 21 11 34 80
Martin Halusa, Dresdner Bank, (069) 26 35 07 50
Dr. Michael Helbig, KfW Bankengruppe, (069) 74 31 96 31
Heiner Herkenhoff, Bundesverband deutscher Banken, (030) 16 63 12 00
Dr. Rolf Kiefer, DekaBank, (069) 71 47 79 18
Roland Klein, CNC, (089) 59 94 58 122
Dr. Christian Lawrence, Münchener-Rück-Gruppe, (089) 38 91 54 00
Dr. Harald Pohl, Deutsche Bundesbank, (069) 95 66 29 21
Ulrike Pott, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft,
(030) 20 20 51 10
Matthias Priwitzer, Bayerische Landesbank, (089) 21 71 21 255
Reiner Rossmann, Commerzbank, (069) 13 64 66 46
Dr. Detlev Rahmsdorf, Deutsche Bank, (069) 91 03 64 24
Martin Roth, DZ BANK, (069) 74 47 42 750
Melanie Schmergal, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken, (030) 20 21 13 20
Elke Strothmann, Morgan Stanley Bank AG, (069) 21 66 15 53


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