Eine Studie von First Data International zeigt, dass der SEPA-Fahrplan eine wichtige Herausforderung darstellt
Geschrieben am 19-06-2006 |
London (ots) - Eine Vielzahl der führenden europäischen Banken glaubt, dass die Regulierung durch die Europäische Kommission unausweichlich ist.
First Data International, ein weltweit führender Anbieter von Electronic Commerce- und Zahlungsverkehrslösungen, hat heute die Ergebnisse einer Studie bekanntgegeben, die sich mit den Einstellungen und Meinungen von Führungskräften aus führenden europäischen Banken gegenüber der Single Euro Payments Area (SEPA) beschäftigt. Die Studie zeigt, dass die SEPA-Zeitplanung bis 2008 und 2010 die Branche vor bedeutende Herausforderungen stellt. Auch wenn die führenden Banken die Selbstregulierung bevorzugen, glauben viele von ihnen, dass die Europäische Kommission entsprechende Gesetze erlassen wird, um die Realisierung der SEPA bis 2010 sicherzustellen.
Von First Data in Auftrag gegeben und von PSE Consulting ausgeführt, konzentriert sich die Studie auf SEPA für den kartenbasierten Zahlungsverkehr. Sie ergründet die Ansichten und Erfahrungen von Führungskräften und Entscheidern in Schlüsselpositionen bei 30 führenden europäischen Banken aus 15 Ländern.
Chris Skinner, Direktor der Tower Group, einer führenden Forschungs- und Beratungseinrichtung für die Finanzdienstleistungsbranche, meint zur vorliegenden Studie: "Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur SEPA-Diskussion, insbesondere, weil sie die persönlichen Ansichten von führenden europäischen Bankern auf sehr individueller Basis erfragt und mit einbezieht. Es ist ermutigend, dass sich einige Banken nun von einer Diskussion über den Business Case wegbewegen, mit den Planungen für die Umsetzung beginnen und Überlegungen anstellen, wie man die Vorteile von SEPA am besten nutzen kann. Dennoch macht die Studie deutlich, dass noch viel Arbeit bleibt, um die ursprünglichen Absichten der Rahmengesetzgebung durch die Europäische Kommission im Hinblick auf SEPA zu realisieren."
Die Studie der First Data umfasst Banken, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Eurozone tätig sind und macht folgendes deutlich:
- Bedrohung von Gesetzgebung - 70% der befragten Banken glauben, dass eine Kombination von Selbstregulierung und Marktkräften ausreichen sollte, um die nötige Eigeninitiative der Banken für SEPA beizusteuern. Dennoch erwarten 73% der Befragten, dass die Kommission schließlich doch als Gesetzgeber tätig werden wird, um die Erfüllung der SEPA-Anforderungen sicherzustellen. Einige glauben sogar, dass eine formelle SEPA-Zertifizierung notwendig sein wird, um gleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb von SEPA sicherzustellen.
- Mangelnde Kommunikation - Die SEPA-Idee wurde über vier Jahre lang diskutiert, und das endgültige SEPA-Programm wird erst Ende diesen Jahres aus der Design-Phase in die Umsetzung gelangen. Dennoch haben nur 54% der Befragten mehr als ein allgemeines Verständnis von den SEPA-Anforderungen. Banken suchen nach mehr Informationen und einer verbesserten Kommunikation, aber es gibt keinen Konsens darüber, wer diese Kommunikationsarbeit leisten soll.
- Mängel im Detail - Viele der Befragten glauben, dass das SEPA Cards Framework (SCF) im Hinblick auf kritische Themen spezifischer und detaillierter ausgearbeitet werden muss, um individuellen Interpretationen des SCF vorzubeugen, die die Integrität des Programms beeinträchtigen könnten.
- Bemühungen bei der Umsetzung inkonsistent - Die Umsetzung der SEPA ist stark abhängig von den Aktivitäten der einzelnen Banken, die sich vielfach noch in der Phase der Evaluation und Planung befinden. Da es bisher nur wenige umfassende SEPA-Programme bei den Banken gibt, ist der Rahmen für die Implementierungs-Stichtage in 2008 und 2010 in Gefahr.
- Fokus auf Kosten statt Nutzen - Das SEPA-Programm zielt ab auf den Nutzen für Konsumenten, Unternehmen, Händler und Banken. Viele Banken sehen gegenwärtig aber nur die Kosten für die Erfüllung der SEPA-Anforderungen, nicht die Möglichkeiten, die sich aus der Liberalisierung des Marktes ergeben werden. Die Banken sehen unmittelbar auch nur wenig Nutzen für die Konsumenten - manche rechnen sogar mit höheren Preisen (wenn auch für verbesserte Leistungen). Die größten Nutzen aus der SEPA werden großen Händlern und Unternehmen zugewiesen.
- In Erwartung eines Karten-Duopols - Nationale Debitkartensysteme werden als potentielle Verlierer des SEPA-Programmes gesehen. Es gibt in Europa 15 solcher Systeme, und die Teilnehmer der Studie erwarten, dass die meisten von ihnen entweder ganz verschwinden oder mit den internationalen Systemen kooperieren werden. In der langen Frist erwarten die meisten Banken, dass Visa und MasterCard ein Duopol (System/Brand) innerhalb Europas errichten werden.
- Trennung der Kartensysteme und Wunsch nach Auswahlmöglichkeiten beim Processing - Ein zentrales Erfordernis der SEPA ist, dass alle Kartensysteme die Mitgliedschaft und Marke von ihrer Processing-Infrastruktur trennen, um den Markt für stärkeren Wettbewerb unter den Processing-Anbietern zu öffnen. Ein Drittel der Banken aus der First Data Studie sind skeptisch, inwieweit die internationalen Systeme diese Trennung auch tatsächlich vornehmen werden. Während die Banken einerseits ein Duopol von Visa und Mastercard bei den Zahlungssystemen erwarten, bringen sie den Wunsch zum Ausdruck, hinsichtlich der Processingleistungen in Zukunft aus mehr Optionen wählen zu können. Das Mehr an Wahlmöglichkeiten wird von Banken als wesentlicher Nutzen der SEPA angesehen und kann nur über eine tatsächliche Trennung von Zahlungssystem und Brand erreicht werden.
- SEPA Europa - Obwohl sich die SEPA-Initiative auf den Euroraum konzentriert, stellen die Banken fest, dass die Marktkräfte auch Banken außerhalb der Euro-Zone dazu leiten werden, sich den zentralen SEPA-Prinzipien anzupassen. SEPA wird de facto höchstwahrscheinlich eher europaweit als "euroweit" realisiert werden.
David Yates, Präsident, Europa, Naher Osten & Afrika: "Es ist deutlich, dass die an der Studie teilnehmenden Banken die Absicht der Europäischen Kommission, eine SEPA zu schaffen, anerkennen. Sie haben sich einem Programm verpflichtet, dass bedeutende Veränderungen für die europäische Kartenbranche bringen wird. Es ist nicht überraschend, dass die Banken sich zum jetzigen Zeitpunkt mehr auf die Kosten als auf die unmittelbaren Vorteile durch SEPA konzentrieren. Obwohl wir die Kosten nicht unterschätzen dürfen, gibt es wirkliche Chancen für Umsatzwachstum und für echte Kostenreduktionen durch die Rationalisierung des Processings."
John Chaplin, European Payments Adviser für First Data International, dazu: "Wir befürchten, dass für die meisten Banken noch immer ein großer Berg zu erklimmen ist, bevor sie tatsächlich SEPA-fähig sein werden. Außerdem verbleiben einige wesentliche Themen, die zunächst noch von der Kommission und dem European Payments Council geklärt werden müssen - insbesondere die Notwendigkeit zur weiteren Detaillierung des SEPA Cards Framework. Wir glauben, dass es auch ein starkes Argument für einen richtig durchgeführten Zertifizierungsprozess gibt. Die zentrale Herausforderung für alle Betroffenen ist, den Druck für Veränderungen aufrechtzuerhalten, ohne dabei den Glauben zu erwecken, dass eine Regulierung ohnehin unvermeidlich ist und die Branche daher besser auf entsprechende Aktivitäten der Kommission warten sollte."
Über First Data International
First Data International, ein Teil der First Data Corp. (NYSE: FDC), ist ein führender Anbieter in den Bereichen E-Commerce und Zahlungslösungen für Finanzinstitutionen und Händler weltweit. First Data International beschäftigt mehr als 5.800 Mitarbeiter und ist in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie in Lateinamerika, Kanada, Australien und dem Asien-Pazifik-Raum tätig.
First Data erbringt Services für 4,6 Millionen Händlerniederlassungen, 1.600 Kartenherausgeber und Millionen von Konsumenten. First Data stärkt die globale Wirtschaft, indem das Unternehmen es für Kunden und Unternehmen rund um die Welt einfach, schnell und sicher macht, Waren und Dienstleistungen mit praktisch jeder Zahlungsart zu kaufen. Das Leistungsspektrum von First Data umfasst das Issuing Processing von Kredit-, Debit-, Kunden-, Smart- und Prepaid-Karten sowie Processing Services für Händler, Bargeldtransferservices, Zahlungsanweisungen, Missbrauchspräventions- und Authentifizierungsservices; Scheckgarantien und Verifikationsservices durch TeleCheck sowie internetbasierte und mobile Zahlungslösungen.
Western Union, Orlandi Valuta und Vigo sind zusammen führend im globalen Bargeldtransfer. Die drei Unternehmen bieten schnelle, zuverlässige und praktische Möglichkeiten, über ein Netzwerk von mehr als 270.000 Niederlassungen in mehr als 200 Ländern Geld rund um die Welt zu verschicken, Rechungen zu bezahlen und Zahlungsanweisungen zu kaufen.
Für weitere Informationen: www.firstdata.com.
Originaltext: First Data International Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62607 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62607.rss2
Kontakt: Alexander Zang Business Communications Consulting Tel: +49 69 / 900 28 88-11 Email: zang@bcc-ffm.de
Andrea Pansegrau First Data International Tel: +49 69 / 9522-1367 Email: andrea.pansegrau@firstdata.de
Die vollständige Executive Summary können Sie unter http://www.firstdata.com/pdf/sepa_summary_2006.pdf abrufen.
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