Ölpreisverfall: Risiko für die Weltwirtschaft - Niedriger Ölpreis kann Abschwung weltweit verstärken
Geschrieben am 11-12-2008 |
Darmstadt (ots) - Im aktuellen International Risk and Payment Review vom Dezember 2008 warnt der Wirtschaftsinformationsdienst D&B vor den Risiken eines niedrigen Ölpreises. Nachdem der weltweite Ölpreis bis auf über 145 US-Dollar pro Barrel im Juli 2008 angestiegen war, ist er nun rapide gefallen: Derzeit liegt er bei 40 US-Dollar pro Barrel. Zwar helfen geringere Ölpreise dabei, die Inflation einzudämmen, den Druck von den Staatshaushalten der erdölimportierenden Länder zu nehmen und die Gewinnspannen zu vergrößern, jedoch bergen sie auch ernstzunehmende Abschwungrisiken. Die niedrigen Preise bewirken eine beträchtliche ökonomische Unsicherheit und erschweren die wirtschaftlichen Planungen sowohl für Staaten, als auch für Privatunternehmen.
"Öl ist und bleibt für die Industriestaaten weltweit einer der bedeutendsten Bodenschätze", erläutert Martina Neumayr, Director Risk Management Solutions bei D&B Deutschland. "Ein niedriger Ölpreis freut zwar aktuell die Autofahrer, jedoch sollten auch die damit verbundenen Risiken für Weltwirtschaft und den deutschen Markt nicht außer Acht gelassen werden. Vor allem die extrem starken Schwankungen der letzten Monate machen es Unternehmen und Politik kaum möglich, eine Prognose für 2009 abzugeben. Sicherheit, die aufgrund der Finanzkrise dringend notwendig wäre, kann hier nicht entstehen."
Auf lange Sicht hemmen fallende Ölpreise die Investitionen auf diesem Gebiet, wodurch sich die Fördermengen vermindern. Dies kann zu einer Verknappung führen, wenn sich die Weltwirtschaft erholt. Für diesen Fall erwaten die Experten von D&B, dass die Ölpreise in der Folge wieder dramatisch ansteigen und sich somit das Szenario der ersten Jahreshälfte 2008 wiederholt.
Länderspezifische Abschwungrisiken
Zum einen sind die Auswirkungen fallender Ölpreise auf den Staatshaushalt einzelner Förderländer besorgniserregend. Bei vielen ölreichen Ländern, die sonst hohe Staatsüberschüsse verbuchen können, wird sich der Ölpreisverfall negativ auf die Außenwirtschaftsbilanz auswirken, da die Exporteinnahmen stark sinken werden; Ecuador, Iran, Mexiko und Venezuela sind hier besonders anfällig.
Zum anderen machen sich die ölproduzierenden Länder Sorgen über den Einfluss auf die Steuereinnahmen. Viele ölreiche Länder berechnen ihren Haushalt auf Grundlage des im Laufe des Haushaltsjahres zu erwartenden Ölpreises. Unter den Ländern, die sich im Jahr 2009 potenziellen Budgetproblemen gegenübersehen werden, befinden sich Indonesien, Sudan, Irak, Nigeria, Russland und Jemen. Weiterhin erwartet D&B, dass die Scheichs im Mittleren Osten bereits laufende Megaprojekte empfindlich zurückschrauben.
Außerdem führen niedrigere Preise in den Ländern, in denen die Förderkosten hoch sind, zum Beispiel in Brasilien mit seinen Tiefsee- oder in Kanada mit seinen Ölsandvorkommen (hier ist die Förderung erst ab einem Ölpreis von 62 US-Dollar pro Barrel wirtschaftlich sinnvoll), zur Reduzierung der Fördermengen, was Auswirkungen auf das Wachstum haben wird. Allerdings führen niedrigere Ölpreise auch in anderen Regionen unweigerlich zu einer Verminderung der Erkundungsaktivitäten, was mittelfristig negative Auswirkungen auf potenziell ölproduzierende Länder haben wird.
Originaltext: D&B Deutschland GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54848 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54848.rss2
Pressekontakt: Christian Noack Manager Public Relations D&B Deutschland GmbH Havelstraße 9 64295 Darmstadt T: +49 6151 1375 736 F: +49 6151 1375 99 736 M: +49 175 7237786 noack@dnbgermany.de www.dnbgermany.de
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