UN-Klimakonferenz von Posen war verpasste Chance. 2009 muss "Klima-Rettungsjahr" werden
Geschrieben am 12-12-2008 |
Berlin/Poznan (ots) - Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) war die UN-Klimakonferenz in Poznan (Posen) eine verpasste Chance im Kampf gegen die globale Erderwärmung. Die Industriestaaten seien Schuld, dass man einem Kyoto-Anschlussabkommen für die Zeit nach 2012 kaum näher gekommen sei. Sie hätten ihre Verantwortung für den globalen Klimaschutz nicht wahrgenommen und es versäumt, den Entwicklungsländern ausreichende Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels zuzusichern. Auch Deutschland und die Europäische Union stellten derzeit kurzfristige Industrieinteressen in den Vordergrund und hätten ihre Führungsrolle im Klimaschutz eingebüßt.
2009 müsse das Tempo der Klimaschutzverhandlungen deutlich erhöht werden, damit Ende des kommenden Jahres zur UN-Klimakonferenz in Kopenhagen ein unterschriftsreifes Abkommen vorliege, mit dem die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius begrenzt werden könne.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Seit dem Weltklimagipfel auf Bali Ende 2007 ist ein komplettes Jahr vertan worden. Die Industriestaaten wollen sich offensichtlich weder auf eine entscheidende Reduzierung ihrer CO2-Emissionen festlegen, noch angemessen Verantwortung für die Folgen des Klimawandels übernehmen, den hauptsächlich sie verursacht haben. In Poznan hat das Verhältnis zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern schwer gelitten. Um das zu reparieren, muss das kommende Jahr zum Klima-Rettungsjahr werden."
Die Regierungen der Industriestaaten müssten sich schnellstens zum Ziel einer 40-prozentigen Minderung ihrer Treibhausgase bekennen und den Entwicklungsländern ausreichende Finanzhilfen für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zusagen. Auch die Vereinbarungen zum Technologietransfer und zum Waldschutz müssten endlich mit Substanz gefüllt und die stetig steigenden Emissionen des Flug- und Schiffsverkehrs in die Klimaverhandlungen einbezogen werden.
Weiger: "Die Europäische Union ist mitverantwortlich dafür, dass es mit dem globalen Klimaschutz zurzeit nicht vorangeht. Die internationale Finanzkrise dient ihr als Vorwand, kurzfristige Industrieinteressen durchzusetzen. Ihre Führungsrolle im Klimaschutz hat sie damit endgültig verspielt. Letztlich schaden die Industriestaaten sich selbst. Denn die Wirtschaftsschäden durch unterlassenen Klimaschutz werden zehnmal höher sein als die aus der Finanzkrise."
Originaltext: BUND Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2
Pressekontakt: In Poznan: Antje von Broock, BUND-Expertin für internationale Umweltpolitik, Mobil: 0049-173-6071601,
Katrin Riegger, BUND-Pressestelle: Mobil: 0049-157-71335796 bzw.
In Berlin: Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: Tel. 030-27586-425, Fax: -449 E-Mail: presse@bund.net Internet: www.bund.net
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