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Verunsicherte Patienten durch wertlose Studien / Knie Zentrum Prof. Toft gegen eine Aufnahme von Hinweisen an die Studien von J.B. Moseley und B. Feagan in die Leitlinien der deutschen Orthopädie

Geschrieben am 12-12-2008

München (ots) - Kanadische Orthopäden haben vor wenigen Wochen
eine Studie veröffentlicht, nach der arthroskopische Operationen bei
Kniearthrosen den gleichen Erfolg bringen sollen wie eine
ausschliessliche Behandlung mit Krankengymnastik und Medikamenten.
Der Münchner Knie-Spezialist Prof. Dr. med. Jürgen Toft meldet hierzu
starke Zweifel an der Aussagekraft sowie an den Erhebungsmethoden der
Studie an. Wie auch bei einer ähnlichen Studie von J.B. Moseley aus
dem Jahr 2002, war nach Ansicht der Ärzte des Knie Zentrum Prof. Toft
in München die Wirkungslosigkeit der operativen Behandlung bereits
abzusehen, nachdem wichtige Prinzipien der Gelenkchirurgie nicht
beachtet wurden. Aus diesem Grunde hält Prof. Toft es für falsch,
dass auf die Studien in den Leitlinien der deutschen Orthopädie
hingewiesen werden soll.

Bereits im Jahr 2002 veröffentlichte "The New England Journal of
Medicine" (NEJM) eine Studie des Mediziners J.B. Moseley ("A
Controlled Trial of Arthroscopic Surgery for Osteoarthritis of the
Knee"), an der 180 Patienten mit einer Osteoarthrose des Kniegelenkes
teilnahmen. Während die eine Gruppe mit einer arthroskopischen
Knorpelglättung mit Gelenkspülung behandelt wurde, wurden bei der
anderen Gruppe nur kleine Hauteinstiche gesetzt ohne Behandlung des
Gelenkes. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Gelenkspülung und
die oberflächliche Entfernung von lockeren Knorpel- und
Meniskusteilen (Knorpelglättung) bei Arthrosepatienten keine besseren
Ergebnisse erbrachte als bei der Versuchsgruppe mit
Scheinoperationen.

Vor wenigen Wochen veröffentlichte das NEJM eine weitere Studie
von Dr. Brian Feagan ("A Randomized Trial of Arthroscopic Surgery for
Osteoarthritis of the Knee"), bei der eine Gruppe mit einer Spülung
und Knorpelglättung behandelt und mit einer anderen Gruppe verglichen
wurde, die eine Therapie ausschliesslich mit Bewegungsübungen und
Medikamenten erhielten. In der randomisierten Studie wurden nach der
Einschätzung der Teilnehmer keine Unterschiede hinsichtlich Schmerzen
und Funktionsfähigkeit festgestellt.

Die Moseley-Studie löste weltweit Diskussionen über die
Sinnhaftigkeit arthroskopischer Operationen aus sowie Unsicherheiten
bei den betroffenen Patienten selbst. So wurde auch ein Fall bekannt,
bei dem eine gesetzliche Krankenkasse aus Deutschland ihre
Versicherten mit gezielten Fehlinformationen über eine
aufsehenerregende Studie aus den USA" versorgte, dass viele Eingriffe
gar nicht notwendig seien. Der Bundesverband für ambulante
Athroskopie e.V. nahm unter Hinzuziehung eines wissenschaftlichen
Beirats eine eigene Auswertung vor und bestätigte schwere Fehler und
Statistik. "Obwohl der Studie von Moseley schon das wissenschaftliche
Fundament für eine Haltbarkeit der Aussagen fehlt, gibt es immer noch
unqualifizierte Berichterstattungen in den Medien und sogar
Stellungnahmen aus der Politik mit irreführenden Aussagen" so Prof.
Dr. Toft, leitender Chirurg im Knie Zentrum Prof. Toft. .

"Auch die aktuelle Studie von Brian Feagan ist wissenschaftlich
absolut nicht verwertbar und versagt aus Forschungssicht bereits im
Ansatz. So berücksichtigt diese Studie, wie bei Moseley auch,
keinerlei biometrische Daten der Teilnehmer, Angaben zu
Gelenkschwellungen sowie weitere relevante radiologische oder
kernspintomographische Kriterien, die für eine vergleichende Studie
relevant sind. Knie-Spezialisten können die leeren Aussagen der
Studien durchaus richtig werten, jedoch bleiben die Patienten zurück,
die durch Fehlinformationen und falsche Rückschlüsse der Medien stark
verunsichert werden und am Ende des Tages wohlmöglich keine
Unterstützung von der eigenen Krankenkasse erhalten. Unseren
Patienten raten wir seit Jahren von Gelenkspülungen und
Knorpelglättungen ab, aber hierzu brauchen wir keine sinnlose
Studien. Es gibt keinen einzigen plausiblen und nachvollziehbaren
Grund, weshalb Hinweise zu den Studien in den Leitlinien der
Orthopädie aufgenommen werden sollten." so der Münchner Chirurg Prof.
Dr. Toft weiter.

Über das Knie Zentrum Prof. Toft

Das Knie Zentrum Prof. Toft wurde 2008 in München von Prof. Dr.
med. Jürgen Toft gegründet mit den Schwerpunkten Knie- und
Schulter-Chirurgie und Rehabilitation.

Prof. Dr. Toft hat im Jahr 1983 als erster Mediziner in Europa
eine arthroskopische vordere Kreuzbandoperation durchgeführt und
gehört mit über 30.000 Operationen am Knie weltweit zu den
anerkanntesten Ärzten. Der Chirurg gehört zu den Mitgründern der
"International Association For Biologic Joint Reconstruction" und
wurde im Jahr 2007 in den Senat der Deutschen Elite Akademie berufen.

Prof. Dr. Toft ist Autor des Buches "Kniearthrose - Von wegen da
kann man nichts machen", das erstmalig 1999 und in einer
überarbeiteten 2. Ausgabe im Jahr 2008 erschien (Herausgeber HERBIG,
ISBN: 3776621389). Das Buch ist in den Sprachen Deutsch, Englisch,
Französisch, Italienisch und Russisch erschienen und wurde bisher
über 30.000 Mal weltweit gekauft.

Originaltext: Knie Zentrum Prof. Dr. Toft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/72357
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_72357.rss2

Pressekontakt:

Hakan Günay
Tel.: +49 (0)89 - 614 657 10
E-Mail: presse@agenturstadtgespraech.de

Stadtgespräch - Public Relations DPRG
Schönstrasse 10 - 81543 München


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