Weser-Kurier: "Höllenengel" zu Weihnachten wieder frei? Im bundesweit größten Rockerprozess setzen die Verteidiger auf die zügige Vernehmung der Hauptbelastungszeugen
Geschrieben am 13-12-2008 |
Bremen (ots) - Die zwölf Bremer "Hell's Angels", die seit Juni in Untersuchungshaft sitzen, rechnen sich gute Chancen aus, zu Weihnachten nicht hinter Gittern, sondern Zuhause unter dem Tannenbaum zu sitzen. Das berichtet der WESER-KURIER (Bremen) in seiner morgigen (Sonntag-) Ausgabe. Der Mammutprozess gegen die Rocker beginnt morgen vor dem Landgericht Verden, das in Hannover verhandelt.
Nach Recherchen des WESER-KURIERS wollen die Verteidiger nach den beiden Verhandlungstagen vor Weihnachten - Montag und Dienstag - Anträge auf Haftentlassung stellen. Ihr Kalkül: Mit dem "Kronzeugen" und einem mutmaßlichen Komplizen sollen nach diesen beiden Tagen die Hauptbelastungszeugen vernommen sein. Damit sei die Beweisführung der Anklage im Wesentlichen abgeschlossen, argumentieren die Rechtsanwälte.
Die Haftrichter hatten "Verdunklungsgefahr" als Grund für die Untersuchungshaft genannt. Sie befürchten vor allem, dass die "Hell's Angels" Belastungszeugen bedrohen und einschüchtern. Die mutmaßlichen Opfer der "Höllenengel" allerdings stehen erst im Januar auf der Zeugenliste des Landgerichts.
Diese Opfer sind fünf Mitglieder der mit den "Hell's Angels" verfeindeten "Bandidos". Sie wurden im März 2006 in Stuhr (Kreis Diepholz) hinterrücks überfallen, schwer misshandelt und beraubt. Diesen Überfall wirft die Staatsanwaltschaft Verden den Bremer "Hell's Angels" vor. "Hell's Angels" wie "Bandidos" gelten als extrem gewaltbereit und schwer bewaffnet, beide Banden sind der organisierten Kriminalität verdächtig.
Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
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