Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen der Wirtschaft steigen 2007 auf 53,5 Milliarden Euro
Geschrieben am 15-12-2008 |
Berlin (ots) - FuE-Anteil der Wirtschaft stabil auf hohem Niveau bei 1,77 % des Bruttoinlandsprodukts - Hambrecht: Unternehmen dürfen in der Krise nicht an Forschung und Entwicklung sparen
Die Gesamtaufwendungen der Wirtschaft für Forschung und Entwicklung (FuE) sind 2007 um 2,8 % auf 53,5 Mrd. Euro gestiegen. 2008 belaufen sich die FuE-Ausgaben nach den Planungen der Unternehmen auf 56,8 Mrd. Euro, ein deutlicher Anstieg um 6,2 % gegenüber 2007. Für 2009 rechnen die Unternehmen bisher mit einer weiteren Anhebung um mehr als 5 % auf 59,3 Mrd. Euro. Die Angaben beruhen auf einer Erhebung des Stifterverbandes bei 30.000 Unternehmen aus der ersten Jahreshälfte.
Der Vizepräsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und BASF-Vorstandsvorsitzende Jürgen Hambrecht richtete einen Appell an die deutsche Wirtschaft: "Boom wie Baisse haben in der Vergangenheit in den Forschungslabors der Wirtschaft ihre Spuren hinterlassen. Angesichts der sich abzeichnenden Konjunkturkrise müssen wir alles tun, um diesen Zusammenhang abzumildern." Die Unternehmen dürften nun trotz schrumpfender Märkte und sich leerender Auftragsbücher nicht an Forschung und Entwicklung sparen. Hambrecht sprach sich gegen nur kurzfristig wirksame Subventionen für den privaten Konsum aus. Stattdessen benötige Deutschland mehr Investi-tionen in Wissenschaft, Bildung, Schulen, Universitäten und Infrastruktur. "Diese Investitionen sind das beste Konjunkturprogramm", mahnte Hambrecht.
Die internen FuE-Aufwendungen der Wirtschaft sind 2007 um 4,4 % auf 43,0 Mrd. Euro gestiegen. Der Anteil der FuE-Gesamtaufwendungen, der in den Unternehmen unmittelbar für FuE eingesetzt wird, lag unverändert bei 1,77 % des Bruttoinlandsprodukts. "Die Wirtschaft hat ihre starke Stellung im FuE-Umfeld behauptet, wenn auch nicht ausgebaut", erklärte Christoph Grenzmann, Leiter der Stifterverband-Wissenschaftsstatistik. Die anderen Sektoren Staat und Hochschulen hätten 2007 ihre FuE-Aktivitäten nicht überproportional ausgedehnt, so Grenzmann weiter. Damit setzte Deutschland unverändert insgesamt 2,54 % des Bruttoinlandsprodukts für FuE ein.
Der Generalsekretär des Stifterverbandes Andreas Schlüter kommentierte die aktuellen Zahlen skeptisch. Weder Deutschland noch Europa werde die kritische Schwelle von drei Prozent knacken. Die Forschungsintensität in der Europäischen Union lag über alle Sektoren 1999 bei 1,72 % des Bruttoinlandsprodukts und ist bis 2006 auf gerade einmal 1,76 % gestiegen. Erst für 2007 scheint sich ein gewisser Fortschritt auf 1,83 % abzuzeichnen. Das sei bei weitem zu wenig, um mit den beiden anderen großen Technologienationen auf Augenhöhe zu kommen, sagte Schlüter. Japan steht 2006 bei FuE-Aufwendungen in Höhe von 3,39 % des BIP, die USA schaffen 2,61 %.
"Deutschland ist als große Industrie- und Wirtschaftsnation aufgerufen, für den Wandel in Europa die Führungsrolle und Vorbildfunktion zu übernehmen", sagte Schlüter. Staat und Wirtschaft sollten "unverdrossen daran weiterarbeiten, unser Bildungs- und Wissenschaftssystem leistungsfähig zu halten und leistungsfähiger zu machen", sagte Schlüter.
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Originaltext: Stifterverband für die Dt. Wissenschaft Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18931 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18931.rss2
Pressekontakt: Frank Stäudner Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 0201/8401-158 Mobil: 0177/8401158 E-Mail: frank.staeudner@stifterverband.de
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