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Neue OZ: Kommentar zu Thailand / Regierung

Geschrieben am 15-12-2008

Osnabrück (ots) - Privileg fürs Volk

Hoffentlich macht Thailands neuer Premier Abhisit seinem Namen
keine Ehre. Übersetzt heißt der nämlich "Privileg". Das Volk hat aber
genug davon, dass die politischen Eliten sich Vorrechte - und Geld -
sichern, die Mehrheit der Thailänder jedoch leer ausgeht.

Fürs Erste profitiert Abhisit vom Obama-Faktor. Wie der dynamische
künftige US-Präsident bringt der jüngste gewählte thailändische
Premier frischen Wind in die politsche Landschaft. Und damit die
Hoffnung auf einen Neuanfang. Hier hören die Parallelen aber schon
auf. Denn Abhisit hängt am Gängelband fünf kleiner Parteien, deren
Überläufer ihm nun eine hauchdünne Mehrheit bescheren. Auch Armee und
außerparlamentarische Opposition PAD dürften für gewährte
Unterstützung auf Gegenleistung pochen, etwa Teilernennung statt Wahl
des Parlaments. Vor allem fehlt Abhisit Rückhalt in der Bevölkerung.

Der als smart geltende frühere Oxfordstudent und seine
Demokratische Partei sind zwar beliebt bei Unternehmen und in der
Mittelklasse, nicht aber bei der armen Landbevölkerung im Norden und
Nordosten des Landes. Nur wenn Abhisit das gespaltene Land eint und
er den Armen zu mehr Wohlstand verhilft, wird er nicht wie seine drei
Vorgänger als Monats-Premier zur Fußnote der Geschichte. Und nur dann
bleibt Thailand weitere Gewalt erspart.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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