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Geigerin Julia Fischer: "Ich will unbedingt Kinder, dafür lebt man doch eigentlich"

Geschrieben am 16-12-2008

Hamburg (ots) - Die Geigerin Julia Fischer, 25, Deutschlands
jüngste Professorin, verteidigte im ZEITmagazin den Starkult der
Klassikmusikindustrie. "Man kann sich nicht ständig darüber
beschweren, dass nur alte Leute ins Konzert gehen, und sich am
nächsten Tag weigern, im Fernsehen aufzutreten", sagte Fischer, die
vor Kurzem zum Universal-Label Decca gewechselt ist. "Es gibt Leute,
die in eine belanglose Fernsehshow gehen und in drei Minuten am
Flügel die Welt verzaubern. Wegen Anna Netrebko sind Leute
Opernfans geworden, die vorher nie darüber nachgedacht haben, in die
Oper zu gehen!"

Fischer, die am 20. Januar 2009 bei der internationalen Musikmesse
in Cannes als "Instrumentalkünstlerin des Jahres 2008" mit dem "Midem
Classical Award" ausgezeichnet wird, sagte dem ZEITmagazin, George W.
Bush habe bei ihrem Konzert beim G-8-Gipfel in Heiligendamm
aufmerksam zugehört, obwohl es "wohl eine ungewohnte Situation für
ihn" gewesen sei. "Als er nach dem ersten Satz Mendelssohn klatschte,
wurde er von seinem Sitznachbarn darauf aufmerksam gemacht, dass es
noch nicht der rechte Zeitpunkt ist. Es hat ihn aber nicht weiter
gestört."

Bei der Debatte "Karriere und Kinder" würde ihr immer ein bisschen
schlecht, sagte die Musikerin: "Ich will unbedingt Kinder, dafür lebt
man doch eigentlich. Dieser Gedanke ist in unserer Gesellschaft
verloren gegangen. Wenn ich eines Tages Kinder in die Welt setze,
werde ich ganz sicher die Karriere zurückschrauben, auch wenn ich auf
gar keinen Fall aufhören werde zu arbeiten."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 52 vom 17. Dezember 2008
senden wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie
sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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