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Aktienmarkt: Korrektur oder Trendwende?

Geschrieben am 20-06-2006

Mainz (ots) -

Die bereits im Vormonat eingeleitete Konsolidierung der
internationalen Aktienmärkte setzte sich im Juni beschleunigt fort.
Verantwortlich waren hierfür in erster Linie skeptische Kommentare
seitens der US-Notenbank, die mehrfach auf Inflationsgefahren hinwies
und damit die Spekulationen auf weitere konjunkturdämpfende
Leitzinsanhebungen nährte. Obwohl die Ursachen der Kursschwäche damit
vornehmlich in den USA liegen, ist auffällig, dass der heimische
Aktienmarkt deutlich überproportionale Verluste hinnehmen musste.
Besonders ausgeprägt waren die Kursabschläge bei den zuvor stark
angestiegenen Werten aus der zweiten und dritten Reihe sowie
ausgewählten Branchen wie beispielsweise alternative Energien.

Wurden die Kursrückgänge zunächst noch als gesunde Konsolidierung
eingestuft, so mehren sich aktuell die Stimmen, die bereits eine
nachhaltige Trendwende am Aktienmarkt ausmachen und Parallelen zur
Entwicklung nach der New EconomyÜbertreibung des Jahres 2000 ziehen.
Selbst deutlich über den Erwartungen ausgefallene Gewinne wie von den
USInvestmentbanken Lehman Brothers oder Goldman Sachs vermochten
zuletzt keine positiven Impulse zu setzen, sondern wurden im
Gegenteil mit deutlichen Kursabschlägen quittiert, da verstärkt
Zweifel an den zukünftig erwarteten Gewinnsteigerungen angemeldet
wurden.

Sorgen vor deutlichen Einbrüchen der Gewinnprognosen erscheinen
aktuell aber überzogen. Im Gegensatz zur Börseneuphorie des Frühjahrs
2000 präsentieren sich die Unternehmen deutlich schlanker und agieren
weiterhin eher vorsichtig. Ausgeprägtes Kostenbewusstsein spiegelt
sich nicht zuletzt in fortgesetzten Restrukturierungsbestrebungen
wider.

Gemessen an den klassischen fundamentalen Bewertungskennziffern
präsentiert sich der deutsche Aktienmarkt mehr denn je attraktiv
bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der erwarteten
Gewinne für 2007 liegt nach den jüngsten Kursabschlägen mit aktuell
11 wieder deutlich unter dem Durchschnittswert der letzten 20 Jahre
von ca. 16, wohingegen das KGV im Frühjahr 2000 bei 23 lag. Auch wenn
diese Werte aufgrund zwischenzeitlich geänderter
Rechnungslegungsvorschriften nicht direkt miteinander vergleichbar
sind, so zeigt sich dennoch ein aktuell deutlich günstigeres
Bewertungsniveau. Die Hebung des am deutschen Aktienmarkt vorhandenen
Kurspotenzials muss allerdings noch nicht unmittelbar bevorstehen.
Ein Trendwechsel zu wieder steigenden Kursen dürfte sich erst im Zuge
einer Entschärfung der derzeit dominierenden USInflationsängste bzw.
einer Entwarnung an der Zinserhöhungsfront einstellen. Für selektive
Käufe bleiben zunächst größere Standardtitel im Vergleich zu Titeln
der zweiten Reihe die vorzuziehende Alternative. Zum einen stellt
sich das weitere Rückschlagspotenzial aufgrund des günstigeren
Bewertungsniveaus deutlich geringer dar und zum anderen ist davon
auszugehen, dass eine Wende nach oben zunächst von den
Schwergewichten angeführt wird.


Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7018
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7018.rss2

Ihr Ansprechpartner bei der LRP
Landesbank Rheinland-Pfalz:
Bereich: Research
Dr. Stefan Steib
Tel.: 06131 / 13 5503
Fax: 06131 / 13 3143
E-Mail: stefan.steib@LRP.de


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