Neue OZ: Kommentar zu Familie / Kinder
Geschrieben am 18-12-2008 |
Osnabrück (ots) - Kraftakt fällig
Wer liegt vorn im Kita-Wettbewerb, wer hinten? Ranking über Ranking, als ginge es darum, möglichst schnell möglichst viele Kinder in den Hort zu stecken. Dabei haben Statistiken wie immer nur begrenzten Aussagewert. Dass es im Bundesdurchschnitt für jeden fünften, in Niedersachsen aber nur für jeden zehnten Sprössling einen Kita-Platz gibt, hat auch diesen Grund: Zwischen Ems und Elbe, und hier vor allem in kirchlich geprägten Regionen, haben sich traditionelle familiäre Strukturen länger gehalten als anderswo. Darauf hat sich der Staat sehr lange verlassen.
Das funktioniert nicht mehr. Materielle Gründe ziehen Mütter in den Job. Dazu hat ausgerechnet die wertkonservative Christdemokratin Ursula von der Leyen die berufstätige Frau vom Stigma der Rabenmutter befreit. Dieser Paradigmenwechsel stellt Länder und Kommunen vor eine gewaltige Herausforderung. Der äußere Rahmen steht, damit es bis 2013 für 35 Prozent aller Kleinkinder einen Betreuungsplatz gibt. Jetzt kommt die eigentliche Arbeit. 50000 Erzieherinnen und 30000 Tagesmütter sind nötig, damit der Nachwuchs nicht nur verwaltet, sondern gefördert und gebildet wird. Dazu müssen Ausbildung und Bezahlung der Betreuerinnen besser werden. Ein Kraftakt ist fällig.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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