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Börsen-Champions: Top 300 mit kräftigen Verlusten

Geschrieben am 19-12-2008

Frankfurt am Main (ots) -

PwC-Studie: Börsenwert der 300 größten Unternehmen sinkt zwischen
2006 und 2008 um über 25% / Banken und Finanzdienstleister
verlieren deutlich / Ausländische Investoren sorgen für Bewegung

Die Finanzkrise hat im "Top 300"-Ranking der größten deutschen
börsennotierten Unternehmen tiefe Spuren hinterlassen. Mitte Oktober
2008 lag die Marktkapitalisierung der 300 führenden
Aktiengesellschaften nur noch bei rund 824,6 Milliarden Euro und
damit um gut 285,25 Mrd. Euro unter dem Börsenwert der "Top 300" von
2006. Gleichzeitig hat sich die Zusammensetzung der Rangliste
deutlich verändert: 13% also 39 von 300 Aktiengesellschaften, die
2006 zu den 300 größten im C-DAX zählten, gehören heute nicht mehr zu
dieser Gruppe, wie aus der Studie "Aufsteiger, Absteiger und
Aussteiger - Die Top 300 der börsennotierten Unternehmen in
Deutschland" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht.

Das gemessen am Börsenwert mit Abstand teuerste deutsche
Unternehmen ist derzeit Volkswagen. Die Marktkapitalisierung des
Autobauers schnellte im Zuge der angestrebten Mehrheitsübernahme
durch Porsche und hohen damit verbundenen Spekulationen von 23,5
Milliarden Euro auf 113,5 Milliarden Euro (Stamm- und Vorzugsaktien)
in die Höhe. Im Ranking verbesserte sich Volkswagen um 13 Plätze auf
Platz eins.

"Zu den größten Verlierern am Aktienmarkt zählen im Zuge der
Finanzmarktkrise die Banken und Finanzdienstleister. Sie haben nicht
nur massiv an Börsenwert eingebüßt, sondern sind auch in der
Rangfolge deutlich abgerutscht", kommentiert Joachim Englert, Partner
bei PwC im Bereich Advisory.

So fiel die Deutsche Bank im C-DAX von Rang sechs auf Rang 13
zurück, die Commerzbank sackte um zehn Plätze auf Rang 26. Doch auch
viele Unternehmen, die sich auf ihrem Indexplatz von 2006 behaupten
oder sogar Plätze gut machen konnten, weisen einen niedrigeren
Marktwert auf als vor zwei Jahren. Die Deutsche Börse beispielsweise
kletterte im C-DAX vom 24. auf den 17. Platz, die
Marktkapitalisierung fiel jedoch von rund 11,2 Milliarden auf knapp
10,6 Milliarden Euro. Die E.ON AG verteidigte zwar den zweiten Platz
im C-DAX, verlor aber gegenüber 2006 rund neun Milliarden Euro an
Börsenwert.

Für die Studie hat PwC die Veränderungen unter den 300 nach
Marktkapitalisierung größten deutschen Aktiengesellschaften im C-DAX
zwischen 2006 und 2008 analysiert. Der C-DAX umfasst sämtliche im
Prime Standard und General Standard notierten deutschen Aktien an der
Frankfurter Wertpapierbörse.

Jedes sechste Unternehmen wird übernommen

Zwischen 2006 und 2008 hat sich auch die Zusammensetzung der "Top
300" stark verändert. Hauptursache waren Übernahmen. Zwischen 2006
und 2008 wurden 16 Prozent der größten 300 Unternehmen von Investoren
aufgekauft. Dabei erwarb bei neun Prozent der "Top 300" ein
ausländischer Käufer die Aktienmehrheit.

"Bemerkenswert ist, dass Investoren aus dem Ausland sowohl bei den
Top 100, als auch bei den mittelgroßen und kleinen Unternehmen die
aktivsten Käufer waren", kommentiert Derik Evertz, Partner bei PwC im
Bereich Advisory. Nur vier Prozent der "Top 300" von 2006 wechselten
in den Besitz eines anderen börsennotierten deutschen Unternehmens.
Drei Prozent der Aktiengesellschaften wurden von einem deutschen,
nicht börsennotierten Unternehmen übernommen. Der prominenteste Fall
ist die Akquisition der Continental AG durch das Familienunternehmen
Schäffler.

Lediglich ein Prozent der Aktiengesellschaften ging in einem
"Merger of Equals" auf. Rund 13 Prozent der "Top 300" von 2006 sind
wegen zu niedriger Marktkapitalisierung aus der Gruppe abgestiegen.

Stabile Spitzengruppe

Obwohl insbesondere die großen Aktiengesellschaften im CDAX häufig
drastischen Kursschwankungen ausgesetzt waren, haben sich diese
Unternehmen in der Spitzengruppe der "Top 300" häufiger halten
können. Nur neun Prozent der 100 größten Aktiengesellschaften von
2006 waren im Oktober 2008 nicht mehr unter den "Top 100". Mit
Ausnahme der Conergy AG, die steil von Rang 95 auf Rang 207 abstürzte
und dabei gut 1,2 Milliarden Euro an Börsenwert verlor, wechselten
alle Absteiger aus den "Top 100" in die Gruppe der mittelgroßen
Unternehmen.

Von den mittelgroßen Unternehmen (Rangplätze 101 bis 200)
schafften elf den Aufstieg in die "Top 100", 15 stiegen in die Gruppe
der kleinen Aktiengesellschaften (Rangplätze 201 bis 300) ab und
sieben fielen komplett aus den "Top 300" heraus.

Besonders stark veränderte sich das unterste Segment der "Top
300". Von den kleinen Unternehmen des Jahrgangs 2006 etablierten sich
zwei Jahre später elf in der Gruppe der mittelgroßen
Aktiengesellschaften, 32 Unternehmen zählten nicht mehr zu den 300
größten Deutschlands.

Die Kursturbulenzen der vergangenen Monate haben die Untersegmente
im "Top 300" allerdings auch näher zusammenrücken lassen. So
benötigte die Praktiker AG im Jahr 2006 noch eine
Marktkapitalisierung von 1,28 Milliarden Euro, um es auf Rang 100 und
damit gerade noch in die Spitzengruppe zu schaffen. Die Comdirect AG
ereichte 2008 mit einem Börsenwert von lediglich 750 Millionen Euro
den gleichen Platz.

Demgegenüber sind die Hürden für den Aufstieg in die untersten 100
der "Top 300" nur etwas niedriger geworden. Borussia Dortmund hatte
2006 als letztplatziertes Unternehmen der "Top 300" eine
Marktkapitalisierung von sieben Millionen Euro, im Jahr 2008
rangierte dort Mologen mit einem Marktwert von sechs Millionen Euro.

Hinweis für die Redaktion:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-mail: karim.schaefer@de.pwc.com


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