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Mitteldeutsche Zeitung: Guantánamo Ex-Häftling Murat Kurnaz zweifelt Schließungspläne für das Lager an

Geschrieben am 19-12-2008

Halle (ots) - Der ehemalige Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz
glaubt trotz entsprechender Pläne des gewählten amerikanischen
Präsidenten Barack Obama noch nicht an die Schließungdes Lagers.
"Barack Obama hat zwar gesagt, dass er Guantánamo schließen will.
Aber er hat keine Zeit angegeben", sagte Kurnaz der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Er könnte
Guantánamo also auch 2012 schließen. Die Menschenrechtsorganisationen
dürfen jetzt nicht schlapp machen. Sie müssen weiterhin Druck
ausüben." Bei den Ankündigungen von Politikern "muss man vorsichtig
sein. Und bei vielen Gefangenen geht selbst das US-Militär von ihrer
Unschuld aus. Trotzdem sitzen sie seit über vier Jahren in Guantánamo
und warten auf ein Land, das ihnen Asyl gewährt. Sie können nicht in
ihre Heimat zurück, weil sie politisch verfolgt wurden und dort lange
nicht gelebt haben. Kein europäisches Land war bisher bereit, ihnen
Asyl zu gewähren - außer Albanien und Portugal. Andere Länder müssen
mitmachen." Kurnaz erklärte weiter: "Obwohl die Amerikaner kurz nach
meiner Festnahme gesagt haben, dieser Mann ist unschuldig und der
deutschen Regierung angeboten haben, mich abzuholen, hat
Außenminister Frank-Walter Steinmeier dies einfach verneint. Deshalb
musste ich weitere vier Jahre in Guantánamo sitzen. Ich habe auf eine
Entschuldigung gehofft. Jetzt ist es dafür zu spät. Steinmeier hat
indirekt Folter unterstützt. Allein eine Entschuldigung würde das
nicht gut machen. Ich vermisse fünf sehr wichtige Jahre meiner
Jugend. Die bekomme ich nicht mehr wieder."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300


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