Rheinische Post: Gute Geldanlage heißt viel Arbeit
Geschrieben am 22-12-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Silke Fredrich
Mit dem Vorstoß, Finanzberater per Gesetz zur seriösen Beratung zu zwingen, geht Verbraucherministerin Ilse Aigner den richtigen Weg. Denn für vermeintlich schlechte oder gar betrügerische Berater ist Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern wie Frankreich ein Paradies. In einer rechtlichen Grauzone können selbst ernannte Anlage-Experten Kunden immer noch alle möglichen Anlageformen aufschwatzen und für den Vertragsabschluss kräftig kassieren. Wenn Verjährungsfristen angehoben und Haftungsregeln strenger werden, nutzt das ganz klar den Verbrauchern. Doch an Verlusten deutscher Sparer sind die Banker nicht per se schuld. Vor allem müssen sich die Anleger an die eigene Nase fassen, wenn sie Verluste machen. Viele Jahre haben sie sich von steigenden Aktienkursen und verlockend hohen Renditechancen neuer Anlageformen blenden lassen und sind in Geldgeschäfte eingestiegen, die selbst Experten nur schwer erklären können. Wer hier mitspielen will, kann sich nicht nur auf seinen Bankberater verlassen, sondern muss sich selbst intensiv mit den Zusammenhängen und Risiken der Geldanlage auseinandersetzen. Auch jedes noch so scharfe Gesetz führt nicht an der Tatsache vorbei, dass so manche Geldanlage eben nur für Profis geeignet ist.
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