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WAZ: Es gibt keine Insel des Sports. Kommentar von Hans-Josef Justen

Geschrieben am 30-12-2008

Essen (ots) - Vorbei dieses Jahr. Dahin wie ein Lufthauch. Dahin
mit allen kunterbunten Träumen, allen hochgesteckten Hoffnungen,
allen anspruchsvollen Erwartungen, aus denen nicht immer geworden
ist, was eigentlich hätte werden sollen.
Deutschlands nationale Fußball-Auslese nannte den
Europameisterschafts-Titel als Zielvorgabe, scheiterte jedoch auf
eher klägliche Weise an Spanien und provozierte später ein teilweise
unwürdiges innerbetriebliches Gezänk. Und auch das zweite
Top-Ereignis des sportiven 52-Wochen-Rennens hinterließ keine
mitreißende Nachhaltigkeit: Die Olympischen Spiele in Peking, mit
denen China den globalen Freundeskreis erweitern wollte, wurden für
den unerreichten Sprint-Stern Usain Bolt, für den amerikanischen
Ausnahme-Schwimmer Michael Phelps, auch für den
österreichisch-deutschen Gewichtheber Matthias Steiner, für
Goldgewinner wie Britta Steffen und Britta Heidemann zu emotionalen
Unvergesslichkeiten.
Doch Gastgeber China, das Internationale Olympische Komitee und die
Politik haben den Medaillenspiegel keineswegs auf Hochglanz poliert.
Zwar ist das Reizthema Tibet vorübergehend sensibilisiert, das
Problem aber nicht auf Dauer gelöst worden. Im Gegenteil: Nur wenige
Monate nach weltweiten Aufgeregtheiten, nach forsch formulierten
Boykottandrohungen gegenüber Peking, ist von Tibet, von chinesischen
Menschenrechtsverletzungen, vom brutalen Missbrauch der Macht nicht
mehr die Rede. Olympia war da, aber nur auf Durchreise, und die
Karawane zieht weiter, ohne markante Spuren zu hinterlassen, die für
die Welt zu neuen, attraktiven Zielen führen könnten. Und das IOC,
das in zähen Verhandlungen um kapitale finanzielle Zuwachsraten eine
erstaunliche Muskelkraft beweist, ist gegenüber China eingeknickt.
Aber auch China hat in der gläubigen Hoffnung auf den Sport nicht
profitieren können. Das Sonntagsgesicht der Sommerspiele ist
verschwunden, der Alltag zeigt sich wieder in seiner zuweilen
fratzenhaften Grausamkeit. Das ist schade, wirklich jammerschade.
Aber es ist leider die Wirklichkeit, die sich wohl auch in der Nacht
von 2008 auf 2009 nicht ändern wird. Denn der Sport lebt nicht auf
einer Trauminsel dieser Welt, sondern mittendrin.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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