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Basler Zeitung: WM-Presseschau: Deutschland überschlägt sich vor Freude (baz vom 21.6.06)

Geschrieben am 20-06-2006

Basel (ots) - Der WM-Gastgeber feiert den besten WM-Start seit 36
Jahren und Torjäger Miroslav Klose

Von CHRISTOPH KIESLICH

In Berlin, an der Stelle, wohin es Deutschland am 9. Juli zum
WM-Final drängt, entledigte sich der WM-Gastgeber der Aufgabe gegen
Ecuador mit einem ungefährdeten 3:0.

Vor drei Jahren, in einem Spiel gegen die gefürchteten Färöer
Inseln, hat Miroslav Klose ihn zum letzten Mal gezeigt: einen Salto
vorwärts, mit dem er seine Tore zu feiern pflegte. Seither war Pause
beim Akrobaten, bis gestern, als er mit seinen beiden Treffern den
Gruppensieg der deutschen Mannschaft perfekt machte. Klose hob ab,
landete stilecht und bescherte dem WM-Gastgeber nicht nur den dritten
Vorrundensieg, sondern verlieh der Stimmung im Land einen weiteren
Schub. Hier schaukelt sich eine Nation von Spiel zu Spiel in neue,
euphorische Höhen.

Inzwischen dürfte es zwischen Lörrach und Flensburg kaum noch
jemanden geben, der daran zweifelt, dass diese Mannschaft sehr weit
kommen kann. Auch jene kommen ins Grübeln, die Klinsmanns
Erneuerungsprozess, dem Projekt «Weltmeister» und seiner
Optimismus-Offensive nicht über den Weg trauen wollten. Jetzt
erscheint alles möglich. «Oh je», hatte die englische «Daily Mail»
schon nach dem Eröffnungsspiel vor zwölf Tagen in Erinnerung an die
WM-Geschichte aufgestöhnt, «sie haben sich wieder in Marsch gesetzt».

Im handumdrehen. Der feine Unterschied zu früheren Ausgaben einer
deutschen Auswahl: Sie mogelte sich nicht durch die Gruppe. Sie
startete sogar so gut wie seit 36 Jahren nicht mehr in eine Endrunde,
eroberte im Handumdrehen die Herzen ihrer Landsleute, und
gleichzeitig haben vor allem die jungen, unerfahrenen Spieler
Selbstbewusstsein getankt.

Dass sich zum Schluss der Vorrunde Ecuador nicht mehr als
ernsthafter
Prüfstein erwies, interessierte weder die 72 000 Zuschauer im
Olympiastadion noch die geschätzten zwei Millionen Menschen auf
öffentlichen Übertragungs-Schauplätzen. Deshalb gab Jürgen Klinsmann
just in diesem glückseligen Augenblick den Mahner: «Das war eine
Nummer schlechter als gegen Polen.» Die Abstimmung zwischen Abwehr
und Mittelfeld hatte ihm nicht gefallen, der Ball kam für seinen
Geschmack nicht rasch genug in die Spitze, sondern zirkulierte ihm zu
oft in der Hintermannschaft («Das kann ich nicht sehen») und vor der
K.-o.-Phase und dem Achtelfinal am Samstag schwant dem Bundestrainer:
«Jetzt kommen die Kaliber, die das alles können.» Zumindest ein
Widersacher, der anders im Schilde führt als Ecuador. Dass die
Südamerikaner dem Gastgeber den Vortritt in Gruppe A lassen wollten,
machten sie schon mit der Aufstellung klar: Fünf Spieler schonte
Trainer Luis Fernando Suarez, darunter seinen Abwehrchef Hurtado und
die beiden Goalgetter Delgado und Carlos Tenorio.

Geistesblitz. Die Deutschen hatten bereits nach vier Minuten das,
was sie wollten: die Führung auf schöne Vorarbeit von Schweinsteiger.
Der erste Geistesblitz von Captain Michael Ballack ebnete Klose den
Weg zum 2:0, und das deutsche Sorgenkind Lukas Podolski durfte später
seine Ladehemmung auch noch ablegen. Und bei alledem waren die
Ecuadorianer «gar nicht richtig bei uns», wie Suarez einräumte.
Miroslav Klose wird ein Schlüsselspieler bei Deutschlands Ambitionen
sein.

Seit Monaten in bestechender Form und als Topskorer der Bundesliga
zum Turnier gekommen, ahnt Klinsmann: «Miro will den Moment greifen.»
Mit seinem vierten Turniertreffer kommt er nun auf neun WM-Tore,
womit ihm noch fünf zum legendären Rekord von Gerd Müller fehlen, der
1970 und 1974 insgesamt 14 Mal traf. Dreimal siegte Deutschland,
gewonnen ist noch nichts. Torhüter Jens Lehmann etwa deutet die
Vorrunde durchaus realistisch: «Wir wissen jetzt genau, was wir
können und was nicht.»

Mehr zur WM aus Schweizer Sicht auf www.baz.ch/epaper

Originaltext: Basler Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62558
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62558.rss2

Rückfragen bitte an:
Basler Zeitung
Peter Schibli
peter.schibli@baz.ch


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