LVZ: Föderalismusreform: Zypries mahnte weitere Reformschritte an / Zweifel an der Überlebensfähigkeit von 16 Bundesländern
Geschrieben am 21-06-2006 |
Leipzig (ots) - Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat vor zu großen Erwartungen an die jetzt vor der Verabschiedung stehenden Föderalismusreform gewarnt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) meinte Frau Zypries: "Ganz sicher ist sie nicht der letzte Schritt: Bei der jetzt anstehenden ersten Stufe der Föderalismusreform haben wir auf Wunsch der Länder weitergehende finanzielle Entflechtungen zwischen Bund und Ländern ausgespart. In diesem Bereich sehen aber die meisten Sachverständigen weiteren Reformbedarf." Zugleich äußerte die Politiker Zweifel an der Existenzberechtigung der bisher 16 Bundesländer. Auf die Frage, ob 16 Bundesländer ihrer Ansicht nach auf Dauer überlebensfähig seien meinte die Bundesjustizministerin: "Ich habe da meine Zweifel."
Der sich jetzt abzeichnende Reform-Kompromiss sei aber "ganz sicher viel mehr als nur ein Pausenfüller". Das ergebe sich nicht nur aus dem Umfang der Änderungen, sondern auch aus ihrer Tragweite und Zielsetzung. "Die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Bund und Ländern wird erheblich verbessert und zugleich wird für Bürgerinnen und Bürger deutlicher erkennbar, wer welche Politik zu verantworten hat. Ob sie damit schon das Prädikat "Jahrhundertwerk" verdient, wird die Zukunft zeigen", meinte die Justizministerin.
Sie erwarte, "dass politische Entscheidungen künftig zügiger und konsequenter getroffen werden, wenn Bund und Länder je für sich entscheiden können und nicht erst einen mühsamen Kompromiss finden müssen".
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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