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WAZ: Leise rieselte der Schnee - Kommentar von Gerd Heidecke

Geschrieben am 05-01-2009

Essen (ots) - Selten rieselte der Schnee so leise und langsam vom
Himmel wie dieses Mal. Tage lagen zwischen den sicheren Prognosen und
den ersten Flocken.

Trotzdem erstarrte Deutschland mal wieder wie vom Blitzeis
getroffen. Eine ganze Handbreit hoch liegender Schnee verwandelt den
ÖPNV in den öffentlichen Personen-Stehverkehr, Flughäfen in
Wartehallen und Autobahnen in Parkplätze. Gute Nacht.

Man wundert sich nur noch über die Details, etwa wenn bei ein
paar Tagen mildem Frost Weichen scheinbar unrettbar einfrieren oder
in einigen Städten gar nicht mehr versucht wird, Busse auszuschicken.
Oder man wundert sich einfach gar nicht mehr. Hat mancher
Verantwortliche schon mit dem Schlimmsten gerechnet und frühzeitig
Winter-Urlaub genommen?

Vor genau 30 Jahren erstickte Norddeutschland tatsächlich einmal
im Schnee, Menschen starben. Viel gelernt hat man dadurch nicht.
Hoffentlich lässt sich jetzt wenigstens noch vermeiden, dass wir von
den ersten Erfrorenen berichten müssen. Schließlich gab es genug
Zeit, sich vorzubereiten.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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