Neue OZ: Kommentar zu Energie / Gas / Russland / Ukraine
Geschrieben am 06-01-2009 |
Osnabrück (ots) - Kurs wechseln
So schnell kann Gelassenheit in Aufregung umschlagen. Noch am Wochenende beobachtete die EU den russisch-ukrainischen Gasstreit zurückhaltend. Gestern dann Alarmstufe eins, als die Lieferungen aus Russland stockten. Und intensive Bemühungen, die Verhandlungen zwischen den beiden Streithähnen wieder in Gang zu bringen.
Der Kurswechsel war überfällig, denn die Rolle eines unbeteiligten Beobachters gibt es nicht, wenn Vertragspartnern der Energienachschub gekappt wird und ganze Volkswirtschaften beschädigt zu werden drohen. Garantien, bei Jahresende aus Moskau und Kiew feierlich bekräftigt, wurden über Nacht gegenstandslos, ohne dass ein Schuldiger eindeutig ausgemacht werden kann. Russen und Ukrainer werfen sich zwar gegenseitig Gasdiebstahl oder Lieferkürzung vor, lassen aber eine unabhängige Überprüfung der Vorwürfe nicht zu.
Wichtigste Lehre aus dieser Krise daher: Entgegen dem bequemen bisherigen Trend gilt es, von Gasimporten unabhängiger zu werden. Dazu müssen im EU-Rahmen Kohle und Kernkraft ihren Beitrag leisten, vor allem aber Einsparungen und der forcierte Ausbau erneuerbarer Energien. Der Zeitpunkt ist günstig. Mit ihrem Konjunkturprogramm könnte die Bundesregierung nachhaltig Weichen stellen - gleichermaßen gut für Jobs und das Klima.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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