Neue OZ: Kommentar zu Energie / Gas / Gazprom
Geschrieben am 08-01-2009 |
Osnabrück (ots) - Schmerzhafte Lehre
Schnelles Ende eines langen Nervenkrieges? Das bleibt Hoffnung, ist noch nicht Realität. So verbindlich die Willensbekundungen der Kontrahenten klangen - sie wurden umgehend durch Querschüsse aus Moskau entwertet. Entwarnung kann es erst geben, wenn alle Teufel aus den Vereinbarungsdetails getrieben sind und auch für die Ukraine eine befriedigende Lösung gefunden ist. Denn es ist nicht damit getan, dass am Ende der großen Pipelines Gas strömt, das Transitland Ukraine jedoch kaltgestellt bleibt.
Dass es damit zu rechnen hat, im Laufe der nächsten Jahre auch Weltmarktpreise für Russen-Gas zu zahlen, ist zwar unbestritten. Gasproms jüngste Forderungen, von maßvollem Niveau binnen Tagen in exorbitante Höhen geschraubt, sind jedoch eine Zumutung. Kein Preisdiktat, sondern ein tragbarer Kompromiss muss her - und zwar im Zuge fairer Verhandlungen. Deren Verlauf und Ergebnis wird auch den westeuropäischen Abnehmern zeigen, wie vertrauenswürdig Gasprom als Partner ist.
Dass eine starke Abhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten riskant ist, haben die letzten Tage schmerzhaft gelehrt. Es ist zu hoffen, dass die EU die Lehre beherzigt und ihre Energiepolitik auf eine breite Grundlage stellt. Das ist nicht bequem, auch wohl nicht billig, aber die beste Versicherung gegen Krisen und Erpressung.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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