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Westfalenpost: Der Lärm nimmt zu

Geschrieben am 09-01-2009

Hagen (ots) - 25 Jahre Privatfernsehen in Deutschland
Vob Harald Ries
Erst wurde nicht ernst genommen, was ab 1984 aus Ludwigshafen und
Luxemburg kam: Zu billig war der Schund, mit dem das Privatfernsehen
startete. Doch der Schund wird immer noch gesendet. Bloß billig ist
er nicht mehr, und er läuft nicht nur bei RTL und Sat 1 (und
Pro7VoxSuperKabel1), sondern überall.
Wie es so weit kommen konnte? Die Öffentlich-Rechtlichen waren so
lahm, dass jeder Wind gut tat. Was kam, war grell, schrill und
geschmacklos, aber oft frech und immer anders. Das reichte für den
Anfang.
Dann kamen die Quoten und bewiesen, dass das junge Publikum
unterhalten werden wollte statt belehrt. Wer Zuschauer braucht, um
Werbung zu verkaufen, muss liefern. Wer Gebühren hat, nicht. ARD und
ZDF passten sich trotzdem an. Nicht so prollig und krawallig, aber
ähnlich seicht.
Es gibt die Nacht und Phoenix und Arte und 3Sat und Digitales. Es
gibt tolle Programme (nicht nur US-Serien) bei den Privaten. Jeder
kann finden, was er sucht. Das ist ein Fortschritt.
Wo ist also ein Problem? Die Mehrheit, die Mitte, die kulturelle
Hegemonie, die liegen heute mit RTL auf dem Boulevard. Wer es
nachdenklich mag und nicht so laut, landet in der Nische. Das hat
Auswirkungen über das Fernsehen hinaus: Der Lärm nimmt zu.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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