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Deutsche Marine - Pressemeldung: Holocaust-Gedenktag an der Marineschule

Geschrieben am 23-01-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Flensburg - Anlässlich des Holocaust-Gedenktages besuchte die
Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, am 21.
Januar die Marineschule Mürwik (MSM). Auf Einladung der Marine war
sie persönlich aus München angereist, um in der Aula junge Soldaten
zum Thema "Erinnerung und demokratische Verantwortung" zu
informieren. Zum Nationalen Gedenktag "für die Opfer des
Nationalsozialismus" erklärte Bundespräsident Roman Herzog den 27.
Januar schon im Jahre 1999.

Sensibilität steigern

Der Kommandeur der Marineschule Mürwik, Flottillenadmiral Jürgen
Mannhardt, betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass nicht allein
die Bundeswehr dieser Tage an die schrecklichen Ereignisse des
Holocaust erinnert: "Auch der Deutsche Bundestag trifft sich
alljährlich zur besinnlichen Gedenkstunde."
Die Marineschule Mürwik als Ortswahl für eine derartige Veranstaltung
komme nicht von ungefähr. Flottillenadmiral Mannhardt: "Die MSM sah
sich stets verpflichtet, das Gedenken an den Holocaust zu erhalten
und würdig zu begehen." Die MSM komme hierbei ihrer
Erziehungsfunktion nach und wolle die Sensibilität für dieses Thema
steigern. "Es gehört zur Aufgabe des Offiziers als Staatsbürger in
Uniform, das Gedenken zu bewahren und sich gleichzeitig jeglichen
extremen Tendenzen entgegenzustellen", so Mannhardt.

Ein beeindruckendes Leben

1932 wurde Charlotte Knobloch als Tochter eines jüdischen
Rechtsanwalts und einer zum Judentum konvertierten Mutter in München
geboren. Es gelang ihr, sich vor dem Holocaust zu retten. Seit jeher
engagiert sie sich für den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinden in
Deutschland und nimmt etliche Ehrenämter wahr. Seit dem 7. Juni 2006
ist sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Erinnerung als Basis der Verantwortung

In ihrem Vortrag betonte Knobloch, dass die Verbrechen des
Holocaust als unausweichliche Mahnung dienen müssen, die
demokratische Verantwortung aber bei einem Waffeneinsatz nicht
aufhöre. "Notfalls müssen die demokratischen Werte und Normen auch
mit der Waffe verteidigt werden." Aber jeder Einsatz koste Opfer und
könne Vergeltung nach sich ziehen. Die Öffentlichkeit könne durch die
modernen Massenmedien bei Menschenrechtsverletzungen nicht mehr
tatenlos zusehen - die Staatsregierungen müssten auch in schwierigen
Situationen handeln. "Die Bundesrepublik Deutschland hat den
schwierigen Spagat bisher gut gemeistert", so Knobloch.

Appell an die Rekruten

"Demokratische Verantwortung wird aus der Geschichte gespeist und
bei diesem Thema dürfen Ursache und Wirkung nicht vertauscht werden.
Frieden bedeutet nicht, sich dem Dienst an der Waffe verweigern zu
müssen", meint Charlotte Knobloch. Sie appellierte an die
Offiziersanwärter, ihre deutsche Uniform mit Stolz zu tragen: "Denn
Sie zeigen die Bereitschaft, sich für den Schutz von Frieden und
Menschenrechten auch im Ausland einzusetzen. Darüber hinaus
repräsentieren Sie ein wunderbares Land".

Autor: Martin Führer, Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Björn Wilke, Deutsche Marine

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Katja Messinger
Telefon: 04631 - 666 - 4441
piz@marine.de


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