Gabriel und Großmann wollen CCS vorantreiben - Schellnhuber betont klimapolitische Bedeutung der CCS-Technologie
Geschrieben am 23-01-2009 |
Berlin (ots) - Kongress in Berlin erörtert aktuellen Stand und Perspektiven der Abscheidung und Speicherung von CO2 als konkrete Maßnahme zum Klimaschutz
"CCS ist eine der wichtigsten Technologien der kommenden Jahre, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit", erklärte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel heute zum Auftakt des Kongresses "CCS - Ein Muss für den Klimaschutz" des Informationszentrums klimafreundliches Kohlekraftwerk e.V. in Berlin. CCS ist eine Klimaschutztechnologie für die Abscheidung und geologische Speicherung von Kohlendioxid (CO2).
Gabriel betonte, dass die deutsche Bundesregierung bestrebt sei, noch in dieser Legislaturperiode einen gesetzlichen Rahmen zur Weiterentwicklung und Anwendung von CCS zu verabschieden. Dieser sei nicht zuletzt notwendig, um die Grundlage für die gesellschaftliche Akzeptanz der Technologie zu schaffen. Darüber hinaus gelte es, die noch offenen Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der CCS-Technologie zu lösen, anstatt eine für den internationalen Klimaschutz "zwingend notwendige Technologie" in ihrer Anwendung in Deutschland zu verhindern. Vielmehr müsse das hiervon ausgehende Technologiepotenzial insbesondere für den Export in Schwellen- und Entwicklungsländer genutzt werden, sagte Gabriel.
Der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dr. Jürgen Großmann, richtete an die Politik den Appell, CCS-Projekte stärker finanziell zu fördern und sich aktiv am Bau der für die CO2-Abscheidung und Speicherung notwendigen Infrastruktur zu beteiligen. "Ohne ausreichende Co-Finanzierung wird es in Deutschland keine milliardenschweren CCS-Demonstrationsprojekte geben können." Die Bundesregierung müsse daher die Chancen nutzen, die die EU ausdrücklich anbiete. Demnach könnten innovative CCS-Kraftwerksprojekte mit bis zu 15 Prozent des Investitionsvolumens aus den Auktionserlösen des europäischen Emissionshandelssystems finanziert werden.
Einen weiteren prominenten Fürsprecher hat die CCS-Technologie in Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: "Ein ambitionierter internationaler Klimaschutz ist ohne Carbon Capture and Storage nicht möglich. Wir sollten uns jedoch mit CCS nicht nur in Verbindung mit Kohle- und Gaskraftwerken beschäftigen: Wenn wir den gefährlichen Klimawandel vermeiden wollen, werden wir der Atmosphäre langfristig CO2 wieder entziehen müssen. Dies kann erreicht werden, indem man Biomasse in der Wärmerzeugung oder in der Stromproduktion einsetzt und das dabei entstehende CO2 unter der Erdoberfläche speichert."
Über 300 Fachleute aus Politik in Bund und Ländern, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden waren der Einladung zum CCS-Kongress gefolgt, darunter auch Vertreter vieler Botschaften. Nach den Keynote Speakern bot der Kongress einen Überblick über den Stand der Entwicklung der CCS-Technologie in Deutschland, Europa, Australien und China. Am Nachmittag diskutierten die Teilnehmer in drei Workshops zu den Themen "CCS-Rechtsrahmen", "CO2-Speicherung" und "Alternative Nutzung von CO2."
Der Vorstandsvorsitzende des IZ Klima e.V., Klaus von Trotha, zeigte sich mit dem Verlauf des Kongresses zufrieden: "Wir freuen uns sehr über die enorme Resonanz. Die CCS-Technologie braucht Öffentlichkeit und Diskussion, damit sie als realistische und wirkungsvolle Möglichkeit eines echten Beitrags für die nachhaltige Senkung der weltweiten CO2-Emissionen bekannt wird."
Über das IZ Klima:
Das IZ Klima - Informationszentrum klimafreundliches Kohlekraftwerk e.V. engagiert sich für die Verbreitung von Informationen über die Chancen und Potenziale der CCS-Technologie. CCS steht für "Carbon Capture and Storage", also die Abscheidung und sichere Speicherung des im Kraftwerksprozess anfallenden CO2. Als Ansprechpartner für die interessierte Öffentlichkeit, Medien und Fachpublikum bemüht sich der gemeinnützige Verein mit Sitz in Berlin um die Etablierung eines sachgerechten und konstruktiven Dialogs über die Notwendigkeit einer klimafreundlichen Nutzung fossiler Energieträger. Das IZ Klima ist eine gemeinsame Kommunikationsplattform, der gegenwärtig die Unternehmen Alstom Deutschland, Babcock Borsig Services, DB Energie, EnBW, E.ON, Hitachi Power Europe, RWE Power, Siemens Energy Sector, ThyssenKrupp Steel und Vattenfall Europe angehören. Mehr Informationen unter www.iz-klima.de.
Originaltext: IZ Klima Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67576 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67576.rss2
Pressekontakt: Michael Donnermeyer Geschäftsführer IZ Klima e.V. Tel. 030. 20 61 37 890 Fax. 030. 20 61 37 899 info@iz-klima.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
182454
weitere Artikel:
- VDIK: Die neuen Entwürfe zur Umstellung der Kfz-Steuer vernachlässigen Klimaschutzziele und lassen Anreize für besonders CO2-arme Pkw vermissen Bad Homburg (ots) - Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) sieht in den Entwürfen des Finanzministeriums zur Ausgestaltung der CO2-bezogenen Kfz-Steuer zum 01. Juli 2009 die Klimaschutzziele vernachlässigt und vermisst deutliche steuerliche Anreize für besonders abgas- und CO2-arme Pkw. Der Entwurf gibt Autofahrern keine Anreize sich ein Fahrzeug anzuschaffen, dessen CO2-Emissionen deutlich unterhalb der CO2-Freigrenze liegt. Die Entwürfe bevorteilen Fahrzeuge mit großem Hubraum durch die Deckelung der hubraumbezogenen mehr...
- Weg geebnet für ELENA-Verfahren Rodgau (ots) - - Bundestag stimmt Gesetzentwurf zu - Elektronischer Entgeltnachweis entlastet Arbeitgeber, Antragsteller und Behörden In seiner 200. Sitzung hat der Deutsche Bundestag gestern dem Entwurf des Gesetzes über das Verfahren des elektronischen Entgeltnachweises (ELENA-Verfahrensgesetz) zugestimmt. Demnach übermitteln Arbeitgeber ab Januar 2010 die Entgeltdaten ihrer Beschäftigten verschlüsselt an eine zentrale Speicherstelle, die von der Deutschen Rentenversicherung Bund betrieben wird. Die separate Registratur Fachverfahren mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Senioren-Union nominiert erstmals eigene Kandidatin für Bundestag Sicherer Listenplatz für Maria Theresia Opladen gefordert - Bosbach begrüßt Kandidatur Köln (ots) - Die Senioren-Union (SU) hat erstmals eine eigene Kandidatin für die Bundestagswahl nominiert und dringt auf einen sicheren Listenplatz der CDU in Nordrhein-Westfalen für die 61 Jahre alte Anwältin Maria Theresia Opladen. Das sagte der SU-Vize Leonhard Kuckart, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Die Parteien wollen die Stimmen der Alten; sie wollen den Alten aber keine Stimme geben. Das geht auf Dauer nicht gut", so Kuckart. Für die CDU sei die Nominierung "auch eine Frage der Glaubwürdigkeit", schließlich mache mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Lauterbach fordert Rücktritt des bayerischen Hausärzteverbands-Chefs Ärzte zur Datenmanipulation aufgefordert - "Er beißt in die Hand, die ihn gefüttert hat" Köln (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert den Rücktritt des Vorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbands, Wolfgang Hoppenthaller. Dies sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Anlass ist der Versuch Hoppenthallers, die Mitglieder seines Verbands nach der Gesundheitsreform zu manipulierten Diagnosen zu bewegen. "Hoppenthallers Vorgehen entzieht dem Gesetz die Legitimation. Dann können wir das nicht mehr mittragen", sagte Lauterbach. Der Verbandschef schade nicht zuletzt auch seinen eigenen mehr...
- RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Köhler/FWV Heidelberg (ots) - Kaum hatte die Übung erste Wellen geschlagen, wurde sie auch schon wieder abgeblasen: Die bayrischen Freien Wähler als letzte Hoffnung für Gesine Schwan? Falscher Alarm. Die beim letzten Urnengang in Bayern erfolgreiche Wählervereinigung, die mitten im bürgerlichen Lager steht, lässt in aller Eile die Luft aus den Spekulationen, die Gesine Schwan mit ihrer Selbsteinladung zu einem Vorstellungsgespräch angeheizt hatte. Allerdings, ein bisschen spielte auch die FWV mit ihrer neuen Wichtigkeit. Immerhin könnte sie in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|