Rheinische Post: Türken unter uns
Geschrieben am 25-01-2009 |
Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel
Die neue Studie zur Integration in Deutschland ist ein herber Rückschlag für all jene, die dazu neigen, sich die Welt schönzureden. Trotz großer Anstrengungen ist es bislang offenbar nur unzureichend gelungen, die Türken bei uns einzugliedern. Das gilt auch für NRW. Der Hinweis auf unterlassene Integrationsbemühungen in früheren Jahrzehnten ("Man rief Arbeitskräfte, es kamen Menschen") ist zum Teil berechtigt. Doch es wäre verfehlt, die Schuld einseitig zu verteilen. Zur Integration gehören zwei Seiten: Diejenigen, die wie der Staat oder ungezählte Institutionen Angebote unterbreiten, und diejenigen, an die sie sich wenden. Integration setzt die Bereitschaft zum Mittun voraus. Das beginnt, endet aber keineswegs mit dem Spracherwerb. Hier hapert es in der türkischen Bevölkerung beträchtlich. Mit fatalen Folgen: ohne hinreichende Sprachkenntnisse kein Schulabschluss und kein vernünftiger Job. Zugleich schreitet die Abschottung voran. Parallelgesellschaften sind längst ein Faktum. Immer höher hinausragende Moscheebauten zeugen zudem von wachsendem Selbstbewusstsein. Deutsche Politiker reagieren oft mit falsch verstandener Toleranz. So aber kann aus der Integration nichts werden.
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