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Kreditkrise bremst M&A in der Technologiebranche

Geschrieben am 26-01-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Transaktionsvolumen geht
2008 zurück, bleibt aber auf vergleichsweise hohem Niveau / Private
Equity-Investoren verlieren an Bedeutung / Software und IT-Services
stehen im Fokus

Die Finanzkrise hat 2008 auch im Technologiesektor das
Konsolidierungstempo verlangsamt, die Bremsspuren sind jedoch weniger
ausgeprägt als in anderen Branchen. Im vergangenen Jahr sank die Zahl
der Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) unter
Beteiligung von Technologieunternehmen gegenüber dem Rekordjahr 2007
von 713 auf 570. Gleichzeitig ging das M&A-Volumen von 126,7
Milliarden Euro auf 93,2 Milliarden Euro zurück, lag damit aber noch
deutlich über dem Gesamtwert von 87,7 Milliarden Euro aus dem Jahr
2006. Dies zeigt die aktuelle Studie "Technology M&A Insights 2009"
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) auf.

"Die Technologiebranche hat aus dem Platzen der Internet-Blase zur
Jahrtausendwende gelernt. Schon vor der Finanzkrise lagen die bei
Übernahmen gezahlten Kaufpreise näher am fundamentalen
Unternehmenswert als in anderen Branchen. Entsprechend ist die
Korrektur im Technologiesektor weniger drastisch ausgefallen",
kommentiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien
und Telekommunikation bei PwC.

Mit einer Belebung des M&A-Marktes ist allerdings auch in der
Technologiebranche kurzfristig nicht zu rechnen. Die PwC-Experten
halten einen Aufschwung frühestens zum Jahresende 2009 für
wahrscheinlich.

Private Equity-Fonds und andere Finanzinvestoren mussten ihr
Engagement im Technologiesektor 2008 deutlich zurückfahren. Gab es
2007 noch 80 Übernahmen mit einem Gesamtwert von 17,4 Milliarden
Euro, waren Finanzinvestoren in den vergangenen zwölf Monaten nur
noch an 36 Transaktionen im Volumen von 5,2 Milliarden Euro
beteiligt. "Finanzinvestoren haben wegen der schwierigen
Refinanzierungsbedingungen derzeit nur kleine Spielräume. Bis es zu
einer Entspannung auf den Kreditmärkten kommt, bieten sich daher
attraktive Kaufgelegenheiten für strategische Investoren mit
ausreichender Liquidität ", so Werner Ballhaus.

Größte Transaktion mit deutscher Beteiligung: SAP kauft Business
Objects

Infolge der Kreditkrise gab es 2008 weniger "Mega-Deals" als in
den Vorjahren: Im vergangenen Jahr gab es nur zehn Transaktionen mit
einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro, in den Jahren 2007
und 2006 wurde diese Marke dagegen bei 19 bzw. 17 Transaktionen
übertroffen. Die meisten Abschlüsse gab es 2008 im unteren bis
mittleren Preisbereich. Auf Transaktionen mit einem Wert zwischen 10
und 250 Millionen Euro entfielen rund 94 Prozent des gesamten
M&A-Volumens.

Der größte Deal des Jahres 2008 war der Kauf des US-Konzerns EDS
durch Hewlett-Packard für 8,3 Milliarden Euro, gefolgt von der
Übernahme des Spiele-Entwicklers Activision durch den Wettbewerber
Vivendi für 6,7 Milliarden Euro. Die größte Transaktion mit deutscher
Beteiligung war der Kauf von Business Objects durch den Walldorfer
Software-Konzern SAP für 4,8 Milliarden Euro.

Asiatischer Markt gewinnt an Bedeutung

Zwar wird der Großteil des globalen M&A-Volumens nach wie vor von
nordamerikanischen und europäischen Investoren bewegt, der asiatische
Markt gewinnt aber stark an Bedeutung. Im vergangenen Jahr gab es 156
Transaktionen, bei denen sowohl auf Käufer- als auch auf
Verkäuferseite ein Unternehmen bzw. ein Investor aus der Region
Asien-Pazifik stand. Der Gesamtwert dieser Fusionen und Übernahmen
belief sich auf 10,621 Milliarden Euro.

Demgegenüber gab es 107 innereuropäische Transaktionen
(Gesamtwert: 19,254 Milliarden Euro) und 164 Transaktionen, an denen
ausschließlich Unternehmen aus Nordamerika beteiligt waren
(Gesamtwert: 35,979 Milliarden Euro). Auf dem globalen M&A-Markt
blieben Nordamerika und Europa dominierend. Nordamerikanische
Investoren gaben für Beteiligungen an europäischen
Technologieunternehmen 6,102 Milliarden Euro aus, in umgekehrter
Richtung flossen 16,458 Milliarden Euro. Käufer aus Asien engagierten
sich mit 470 Millionen Euro in Nordamerika und mit 1,086 Milliarden
Euro in Europa.

Software und Services bleiben Schlüsselbranchen

Die meisten Übernahmen im Technologiesektor fanden 2008 in den
Bereichen Software und IT-Services statt. Auf diese Segmente
entfielen 78 Prozent des branchenweiten Transaktionsvolumens - 2007
waren es erst 58 Prozent. Maßgeb¬lichen Anteil an dieser Entwicklung
hatte die Übernahme von EDS durch HP. Die Halbleiterindustrie und
andere hochentwickelte Technologiebereiche trugen im vergangenen Jahr
22 Prozent zum M&A-Gesamtwert bei (15,5 Milliarden Euro gegenüber 42
Milliarden Euro im Jahr 2007), während auf Fusionen und Übernahmen
von Hardware-Herstellern nur acht Prozent des Transaktionsvolumens
entfielen (4,5 Milliarden Euro gegenüber 11 Milliarden Euro im Jahr
2007).

Trends: Cloud Computing, mobile Business-Lösungen und Green-IT

Das M&A-Geschehen dürfte sich auch in nächster Zeit auf
Softwareunternehmen und IT-Dienstleister konzentrieren. Denn diese
sind Schrittmacher für die derzeit wichtigsten Trends in der
Technologiebranche, nämlich die Auslagerung von Anwendungen auf
Internet-Server ("Cloud Computing") und die Entwicklung mobiler
Business-Lösungen für Blackberry, iPhone und andere Endgeräte. In der
Hardware-Industrie könnte das wachsende Interesse an energiesparenden
Geräten ("Green IT") neue Impulse für den Beteiligungsmarkt geben.

Die Studie M&A-Insights. Analysis and opinions on global M&A
activity 2009 ist unter folgendem Link als kostenfreier Download
erhältlich: http://www.pwc.de/de/tmt .

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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