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"Gerade den Fremden gegenüber gastfrei sein"./ Zum Johannisempfang der EKD wirft der Ratsvorsitzende einen "evangelischen Blick" auf das Motto der Weltmeisterschaft

Geschrieben am 22-06-2006

Hannover (ots) - Gastbereitschaft gelte als "Grundzug humaner
Existenz", erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, beim Johannisempfang der
EKD am Donnerstag, 22. Juni, in der Berliner Französischen
Friedrichstadtkirche. Huber zeigte einen "evangelischen Blick" auf
das Motto der Weltmeisterschaft "Die Welt zu Gast bei Freunden" und
hob den "eminent biblischen Bezug" dieses Mottos hervor. Mehrfach
berichte die Bibel von Gott als Gastgeber. Gastfreundlich zu sein
werde dem Volk Israel aus besonderem Grund nahe gelegt: "Weil es in
schwerster Zeit - nämlich in der Zeit großer Hungersnot - Gastrecht
in Ägypten in Anspruch nahm, soll es sich gerade den Fremden
gegenüber als gastfrei erweisen."

"Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne
ihr Wissen Engel beheimatet," So fasse das Neue Testament den
biblischen Sinn der Gastfreundschaft zusammen Dies soll auch für die
noch kommenden Tage der Fußball-Weltmeisterschaft gelten, hofft der
Ratsvorsitzende: "Deshalb achten wir in denen, die als Fremde zu uns
kommen, die Menschen. Sie könnten sich, ohne dass wir es merken, als
Engel erweisen. Menschen daraufhin anzuschauen, ist der Blick des
Glaubens. Dass dieser Blick immer mehr Menschen bestimmt, ist unser
Ziel, während der Fußball-WM wie darüber hinaus."

Menschen aus anderen Ländern interessierten uns nicht nur als
Devisenbringer oder als Katalysatoren unseres Wirtschaftswachstums,
sondern als Menschen, betonte Huber. In den Erlebnissen dieser Tage
spiegelten sich die Rahmenbedingungen dafür wider, "wie die Welt bei
uns dauerhaft zu Gast sein kann". Ein "selbstbewusstes Verständnis
der eigenen Wurzeln, das Einhalten der Spielregeln und das Interesse
aneinander" seien solche Bedingungen, ohne die Integration nicht
gelingen könne.

Die Integration von Migranten sei eine der gesellschaftlichen und
politischen Schlüsselaufgaben, hob der Ratsvorsitzende hervor. Das
Zuwanderungsgesetz habe einen Perspektivwechsel von einer vornehmlich
defensiv ausgerichteten Migrationspolitik hin zu einem
konstruktiveren Verständnis von Zuwanderung angebahnt. "Die erhoffte
rechtliche und soziale Integration hat sich für viele Migrantinnen
und Migranten jedoch in vielerlei Hinsicht noch nicht realisiert",
mahnte der Bischof. Manche Diskussionen weckten Zweifel daran, ob der
Konsens, der dem Gesetz zugrunde lag, schon ausreichend gefestigt
sei. Er hoffe, dass der von Bundeskanzlerin Angela Merkel geplante
Integrationsgipfel oder die Initiativen von Innenminister Wolfgang
Schäuble zum Dialog mit dem Islam einen Prozess befördern werden, den
Deutschland dringend brauche.

Unverständnis äußerte der EKD-Ratsvorsitzende darüber, dass die
Kapelle im Berliner Olympiastadion, die pünktlich zur
Weltmeisterschaft fertig gestellt wurde, bislang versperrt und für
die Spieler nicht zugänglich ist. "Ich bin überzeugt, dass ein
christlich geprägter Ort des Gebets keinen Andersglaubenden kränkt
oder gar ausgrenzt." Er gehe zuversichtlich davon aus, dass diese
Fehlentscheidung wenigstens für die verbleibende Zeit des Turniers
revidiert worden sein.

Berlin, 22. Juni 2006

Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann

Hinweis: Die Rede des EKD-Ratsvorsitzenden zum Johannisempfang
kann im Wortlaut bei der Pressestelle der EKD (presse@ekd.de)
angefordert werden.

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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