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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Datenskandal bei der Bahn

Geschrieben am 28-01-2009

Bielefeld (ots) - Hätten die Passagiere der Deutschen Bahn so
wenig Zutrauen in die Zuverlässigkeit des Unternehmens wie das
Management in die Mitarbeiter, so blieben wohl alle Züge leer. Fast
möchte man die Bahn beglückwünschen, dass von 173 000 Beschäftigten
172 900 frei von jedwedem Korruptionsverdacht sind. Doch der Skandal,
dass praktisch jeder inländische Mitarbeiter von »Big Brother« ins
Visier genommen wurde, verstellt den Blick auf das Positive.
Natürlich ist es Aufgabe einer Führung, Gesetzesverstöße zu
verhindern. Dazu ist eine gewisse Überwachung unverzichtbar. Was aber
hindert den Vorstand, das Ausmaß mit dem Betriebsrat abzustimmen?
Die Kontrollsucht von Mehdorn & Co. sprengt jedoch das Maß des
Erträglichen. Hier fehlt jedes Gespür für die Notwendigkeit des
Datenschutzes. Dabei wäre es so einfach gewesen, jene, die überhaupt
keine Möglichkeit haben, sich bestechen zu lassen, aus der
Untersuchung herauszunehmen. Natürlich ist es im Zeitalter des
Computers nicht besonders kompliziert, Daten in großer Zahl
abzugleichen. Doch nicht alles, was einfach ist, ist erlaubt. Dass
dies noch nicht ein Mal in einem Unternehmen gilt, das zu 100 Prozent
in Staatsbesitz ist, vergrößert noch den Skandal.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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