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1. Deutscher Mediatag provoziert Werbemarkt / Kongress für Medien- und Werbestrategen gibt neue Impulse für die Vermarktung

Geschrieben am 02-03-2006

München (ots) - Neuen Zündstoff in dem alten Streit um Effizienz
und Effektivität in der Werbeplanung lieferte der 1. Deutsche
Mediatag, der am 2. März im Münchner Dorint Sofitel stattfand. Das
wohl heißeste Eisen packte Uli Bellieno, Bellieno Consulting,
Ahrensberg, an - und trug so dem Kongressmotto "inspirierend,
visionär, provokativ" Rechnung. Vor 250 Gästen aus Wirtschaft und
Medien sorgte er mit seiner Forderung nach einem Relaunch des
Werbemarktes für reichlich Diskussionsstoff. Aber auch die anderen
Veranstaltungen des 1. Deutschen Mediatags trugen zu einer gelungenen
Premiere mit provokanten Thesen und revolutionären Konzepten bei. Mit
dem Kongress hat der Veranstalter, media & marketing aus dem Europa
Fachpresse Verlag, erneut ein Bedürfnis des Marktes aufgegriffen und
nach dem Deutschen Mediapreis den zweiten wichtigen Treffpunkt für
die Branche ins Leben gerufen. "Veränderung braucht Diskussion und
Provokation! Deshalb wollen wir den Werbestrategen mit dem Deutschen
Mediatag eine eigene Plattform bieten und sie einladen, jenseits
ausgetretener Pfade neue Ideen zu entwickeln", erklärt Dr. Jochen
Kalka, Chefredakteur media & marketing. Podiumsdiskussionen und
Vorträge zeigten bekannte Themen in neuem Licht.

So entwarf Uli Bellieno ein neues Marktkonzept für das
Mediageschäft: Bisher finanzieren Mediaagenturen ihre Leistungen
teilweise aus intransparenten Rückvergütungen der Medien - so
genannten Kickbacks -, da Kundenhonorare durchschnittlich kaum die
Hälfte der tatsächlichen Unkosten der Agenturen decken. Der Nachteil
für die Kunden: Die Planungsempfehlungen der Agenturen werden davon
beeinflusst, welches Medium ihnen die besten Kickbacks offeriert.
Diese Praxis in der Grauzone möchte Bellieno durch eine einheitliche
Honorierung der Agenturleistung mit drei Prozent des Buchungsvolumens
durch die Medien ersetzen, die in etwa die Kosten der Agenturen
deckt. Hinzu kommt eine flexible, leistungsorientierte Prämie der
Werbekunden. So soll der Fokus wieder auf die Qualität der Strategie
und der Planung gelenkt werden - unabhängig vom Renditedenken der
Agenturen. "Die Agenturen hätten so endlich eine kalkulierbare
Refinanzierungsgrundlage. Sie könnten unbeeinflusst von
Einkaufs-Faktoren strategiegerecht planen", erklärt Bellieno. Für
Kunden werde sich damit in finanzieller Hinsicht nichts, in
qualitativer Hinsicht jedoch vieles verändern.

Auch Chris Ingram, Gründer und CEO von The Ingram Partnership,
London, griff das Stichwort Qualität auf. Der prominente
Branchenkenner forderte Kommunikationsstrategen und Agenturen auf,
das "Big Picture" nicht aus den Augen zu verlieren. Das gelte nicht
zuletzt auch für Medienhäuser, die sich zu content-orientierten
Multi-Plattform-Anbietern entwickeln müssten. Sein Plädoyer für mehr
Qualitätsbewusstsein - und zwar bei allen Playern des Werbemarkts -
verband er mit dem Appell, sich vor allem an den Bedürfnissen des
Konsumenten zu orientieren. Für die auch unter Werbekunden
grassierende Discountdenke zeigte er wenig Verständnis. Ingram:
"Hüten Sie sich vor demjenigen, der den Preis von allem und den Wert
von nichts kennt."

Die Bedürfnisse des Konsumenten in diesem Markt standen im
Mittelpunkt der Betrachtung der Verhaltensforscherin Dr. Christiane
Tramitz von HumanLink in Berlin. Mit einem überraschenden Blick auf
TV-Verhalten und Medien-Wahrnehmung begab sich Tramitz auf die Suche
nach dem unbekannten Fernsehzuschauer. "Wellness-TV" war das
Schlagwort, mit dem sie vor vorschnellen Annahmen in punkto
Programm-Qualität warnte. TV-Konsum bedeute für viele Konsumenten
einfach Entspannung; Trash werde zum Freizeitluxus, Qualität im
klassischen Sinne als anstrengend empfunden.

"Content stays king" - Peter Christmann, Vorstand Sales &
Marketing der ProSiebenSat.1 Media AG und Vorsitzender der
Geschäftsführung der SevenOne Media GmbH, forderte eine Rückbesinnung
auf Qualität bei den Inhalten. Sein Blick auf "Medien und Werbung
2015" thematisierte die Veränderungen durch die Digitalisierung:
Traditionelle Marktstrukturen brechen auf, der Wettbewerb der
Plattformen verschärft sich, neue Geschäftsmodelle entstehen.
Christmann: "Die Digitalisierung forciert die Konvergenz der Medien -
vor allem die Bildschirm-Medien TV, Online und Mobile wachsen
zusammen. Und auch die Werbung wird durch digitale Technologien
interaktiv, persönlich adressierbar und regionalisierbar. TV wird zum
Direct-Marketing-Kanal." Der dramatischen Veränderung von
Mediennutzungsgewohnheiten widmete sich auch Yvonne Drewanz, Global
Media Manager BMW Group. Vor allem mobile und digitale Dienste, die
eine individuelle Ansprache ermöglichen, gewinnen laut Prognosen bis
2007 an Reichweite. Gerade die großen Werbungtreibenden investierten
verstärkt in Direct Marketing Aktivitäten und CRM-Maßnahmen wie
personalisierte Mailings und E-Mails. Targeting heißt das Zauberwort:
Dabei gehe es mehr und mehr darum, Werbung und Marketing so
zielgruppengenau wie möglich einzusetzen. Massenkommunikation
hingegen sei ein Auslaufmodell, so Drewanz.

Der 1. Deutsche Mediatag ist eine Veranstaltung der
Fachzeitschrift media & marketing aus dem Europa Fachpresse Verlag
und wurde als Kongress für Werbestrategen im Vorfeld der
preisverleihung des Deutschen Mediapreis konzipiert. Unter dem Motto
"inspirierend, visionär, provokativ" bietet der erste Deutsche
Mediatag eine ideale Plattform für den Austausch von Fakten, Fragen
und Visionen zu relevanten Themen im Bereich Medien und Marketing.
Der 1. Deutsche Mediatag fand zum ersten Mal am 2. März 2006 in
München statt.

Parallel zur Tagung startet die Nachwuchs-Initiative - eine
ganztägige Fortbildung für die Youngsters. Die Veranstaltung bietet
geballtes Experten-Wissen zu Print, TV, Hörfunk und mehr. Bei der
Nachwuchs-Initiative treffen die Experten von heute auf
Entscheidungsträger von morgen.

Sponsoren des 1. Deutschen Medientages sind Seven One Media, Bauer
Media KG und Contrast. Weitere Informationen zum 1. Deutschen
Medientag 2006 finden Sie im Internet unter
www.deutscher-mediatag.de.

media & marketing erscheint elfmal jährlich im
Europa-Fachpresse-Verlag, München. Das Fachmagazin für Entscheider in
Marketing und Medien erzielte im dritten Quartal 2005 eine
verbreitete Printauflage von 6420 Exemplaren. Unter
www.mediaundmarketing.de bietet die Redaktion täglich aktualisierte
News und umfangreiche Datenbanken (Agenturen, Studien, Daten uvm.)
zur kostenfreien Recherche. Ergänzt wird das multimediale Fachangebot
um einen E-Mail-Newsletter.

Für Rückfragen und Bildanfragen stehen wir Ihnen gerne zur
Verfügung.

Originaltext: w&v werben und verkaufen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6755
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6755.rss2

Dr. Jochen Kalka
Chefredakteur media & marketing
Europa-Fachpresse-Verlag GmbH
Emmy-Noether-Str. 2 E
80992 München
Tel. 089 / 54 852 - 201


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