LVZ: Solms wirft Merkel falsche Staatspolitik in der Krise vor / Interesse der Liberalen m Bundesfinanzministerium in einer Koalition
Geschrieben am 31-01-2009 |
Leipzig (ots) - Die FDP hat die Regierung vor weiteren staatlichen Eingriffen in den Markt gewarnt. Die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin sowie der SPD-Finanzminister hätten schon jetzt zu viel falsche Akzente gesetzt, sagte der FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Zugleich mahnte er die Einhaltung der Maastrichter Stabilitätskriterien an. "Die Politik der Bundesregierung zur Sicherung des Finanzmarktes hat den Eindruck erweckt, als stünde die Bundesregierung bei jeder Schwierigkeit zur Verfügung. Die Kanzlerin Angela Merkel und der Finanzminister Peer Steinbrück sind diesem Eindruck nicht entschlossen genug entgegengetreten", sagte Solms. "Im Gegenteil: Durch die Diskussion um einen ,Deutschlandfonds', also einem staatlichen Beteiligungsfonds, haben sie diesen Eindruck noch verstärkt", kritisierte Solms.
Auch in der FDP sei nicht umstritten, dass der Staat bei einer scharfen Rezession gegensteuern müsse. "Allerdings darf dies nicht zu dauerhaft höherer Verschuldung führen. Die Maastrichter Stabilitätskriterien müssen eingehalten werden." Das schließe "die kurzzeitige zusätzliche Verschuldung im Rezessionsfall nicht aus, vorausgesetzt, sie ist mit einem konkreten Zeitplan zur Tilgung verbunden".
Der FDP-Politiker, der als einer der Kandidaten für das Amt des Bundesfinanzministers in einer denkbaren Regierung von Union und FDP gilt, warnte zugleich entschieden vor Staatshilfen bei Konzernfusionen, wie jetzt im Fall der Fusion der Autozulieferer Schaeffler und Continental. "Nach den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft hat der Staat die Spielregeln festzulegen und deren Einhaltung zu überwachen. Er darf aber nicht in die Märkte eingreifen oder selbst mitspielen." Einzelbetriebliche Hilfe führe immer zu Wettbewerbsnachteilen der konkurrierenden Unternehmen.
Solms bekräftigte, dass die FDP profiliert und vorbereitet genug sei, um in einer Bundesregierung die Ressortzuständigkeit für die Bundesfinanzen zu übernehmen. "Die FDP hat qualifizierte Programme und Personen für nahezu jedes Ressort. Es ist aber richtig, dass wir in der Finanzpolitik durch unsere im Detail ausgearbeiteten Konzepte für eine Steuer- und Finanzreform besonders gut vorbereitet sind. Deshalb wird das eines unserer zentralen Wahlkampfthemen sein."
Zugleich stimmte Solms ein Loblied auf das Wirken des langjährigen Parteivorsitzenden Guido Westerwelle an. "Er hat das Bild einer geschlossenen, klar profilierten, überzeugungstreuen Partei verantwortlich herbeigeführt." Die übrigen Führungspersönlichkeiten hätten ihn dabei geschlossen unterstützt. Er halte aber nichts von der Einordnung Westerwelles als größter lebender Liberalen-Politiker in Deutschland. "Jeder Parteichef ist anhand der Umstände seiner Zeit zu bewerten. Der gegenwärtige Erfolg Westerwelles ist aber nicht zu bestreiten."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
183818
weitere Artikel:
- CDU: 3.000 Freiwillige für Angela Merkel Berlin (ots) - Berlin, 31. Januar 2009 05/09 Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit: Das "teAM Deutschland", die Freiwilligen-Kampagne der CDU im Bundestagswahlkampf 2009, ist weiter auf Erfolgskurs. In nur acht Wochen sind bereits 3.000 Freiwillige ehrenamtliche Mitglieder geworden. Unter ihnen auch prominente Unterstützer wie Schauspieler Charles Huber, bekannt aus der Krimiserie "Der Alte". "Das ist ein perfekter Start ins Superwahljahr 2009", kommentierte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla die neuesten Zahlen. "Gemeinsam mehr...
- Der Tagesspiegel: Peter Müller macht Schuldenbremse von Schuldenhilfe abhängig Berlin (ots) - Berlin. Das Saarland wird nach den Worten seines Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) keiner Schuldenbremse zustimmen, wenn es nicht Hilfen zum Abbau seiner Überschuldung bekommt. "Ein Land mit einer Haushaltsnotlage wie das Saarland wird nur zustimmen können in Kombination mit Konsolidierungshilfen", sagte Müller dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er sei für eine Schuldenbremse, doch müsse diese auch "realistisch" sein. "Sie muss alle Glieder der staatlichen Gemeinschaft in den Stand versetzen, die Haushalte auszugleichen mehr...
- Der Tagesspiegel: Peter Müller bleibt bei Nein zu Steuer-Versprechen im Wahlkampf / "Es muss auch dargestellt werden, was CDU pur ist". Berlin (ots) - Berlin. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller bleibt dabei, dass die CDU nicht mit dem Versprechen auf eine grundlegende Steuerreform in den Bundestagswahlkampf ziehen kann. Im "Tagesspiegel am Sonntag" sagte er, angesichts der massiven Neuverschuldung durch die Konjunkturpakete sehe er nicht, wie die Union "kurzfristig eine Steuerreform mit einer Nettoentlastung in zweistelliger Milliardenhöhe machen kann". Eine Reform, die nur auf Vereinfachung ohne Nettoentlastung ziele, halte er aber "auch nicht für mehrheitsfähig". mehr...
- Oskar Lafontaine: Außenpolitik der Bundesregierung holt Terror ins eigene Land Berlin (ots) - Zu den Warnungen des Bundeskriminalamtes und des Verfassungsschutzes vor islamistischen Anschlägen vor der Bundestagswahl erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Oskar Lafontaine: "Die Warnungen des Bundeskriminalamtes und des Verfassungsschutzes vor terroristischen Anschlägen zeigen ein weiteres Mal: Die mittelbare und unmittelbare Beteiligung Deutschlands an den völkerrechtswidrigen Kriegen in Afghanistan und im Irak holen den Terror ins eigene Land. Nur eine Außenpolitik, die das Völkerrecht wieder achtet, mehr...
- Oskar Lafontaine: Verstaatlichung von Großbanken ist überfälliger Schritt Berlin (ots) - Zu den Meldungen über das Vorhaben der Bundesregierung, Banken nun auch zu verstaatlichen erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Oskar Lafontaine: "DIE LINKE hat die große Koalition im Deutschen Bundestag aufgefordert, Großbanken zu verstaatlichen. Nachdem die Regierung Merkel der Commerzbank, die an der Börse nur noch rund 4 Mrd. Euro wert war, 18 Milliarden Euro überwiesen hat, ohne sicherzustellen, dass diese Milliarden nicht in Steueroasen versickern, geht sie jetzt den richtigen Weg. Wir hoffen daher, dass mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|