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Aktueller Konjunkturbericht der IHKs im Ruhrgebiet / Unternehmen rechnen mit rasanter Talfahrt - Doch das wirtschaftliche Fundament trägt noch / Umfrage unter 900 Firmen mit 180.000 Beschäftigten

Geschrieben am 05-02-2009

Duisburg (ots) -

- Querverweis: Der 82. Konjunkturbericht der Ruhrwirtschaft /
Jahresbeginn 2009 liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Der globale Wirtschaftseinbruch hat die Unternehmen im Ruhrgebiet
voll erfasst. Für 2009 rechnet die Wirtschaft mit einer rasanten
Talfahrt. "Zum Glück haben sich die Unternehmen in den letzten Jahren
ein solides Fundament geschaffen." Das betonte Thomas Hüttemann,
Präsident der in diesem Jahr federführenden Niederrheinischen
Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve, am 5. Februar in
Duisburg anlässlich der Vorstellung des aktuellen Konjunkturberichts
der IHKs im Ruhrgebiet.

Hüttemann: "Auch in unserer Region ist das Klima rauer, der
konjunkturelle Gegenwind stärker geworden. Das Tempo der
Abwärtsentwicklung nimmt durch die internationale Finanzkrise
deutlich zu." Dies spiegelt sich auch im IHK-Konjunkturklimaindex
wider. Er ist von 108 auf 78 Punkte abgesackt - der bisher stärkste
Rückgang binnen eines halben Jahres. Der Präsident: "Trotz aller
Schwierigkeiten: Panikmache und Pessimismus sind fehl am Platz. Die
Betriebe haben Innovationen vorangetrieben, ihre Wettbewerbsfähigkeit
verbessert, sie haben neue Arbeitsplätze geschaffen und viel für die
Ausbildung getan. Ich bin sicher, die Ruhrwirtschaft wird auch diese
Krise meistern - mit Kraft und Vertrauen."

Wie es im IHK-Ruhrlagebericht, der auf der Befragung von rund 900
Unternehmen mit nahezu 180.000 Beschäftigten beruht, weiter heißt,
bezeichnet jeweils jedes vierte Unternehmen seine aktuelle Situation
als gut (25 %) oder schlecht (23 %). Jedes zweite (52 %) ist immerhin
zufrieden. Die Stimmung ist also noch überwiegend positiv. Im
Vergleich zum letzten Herbst zeigt sich aber, dass es abwärts geht.
Vor wenigen Monaten kamen auf jedes Unternehmen mit einer schlechten
Geschäftslage (14 %) noch fast drei Betriebe mit dem Urteil "gut" (39
%). Vom Abschwung betroffen sind insbesondere weite Teile der
Industrie. Aber auch Handel und Dienstleistungsunternehmen müssen
deutliche Einbußen hinnehmen.

Nahezu jedes zweite Unternehmen (48 %) geht davon aus, dass sich
die wirtschaftliche Lage im laufenden Jahr weiter verschlechtert.
Dies sind beinahe doppelt so viele wie noch vor wenigen Monaten. Nur
noch 9 % gehören zu denen, die in diesem Jahr mit einer Verbesserung
rechnen. Einen vergleichbar hohen Negativsaldo gab es zuletzt 1993.
Besonders skeptisch äußern sich die Industrieunternehmen und der
Handel. Die industriellen Auftragseingänge brechen ein; der Umsatz im
Handel geht zurück. Auch im Dienstleistungsgewerbe haben die
kritischen Stimmen zugenommen.

Schwacher Binnenmarkt - Einbruch im Auslandsgeschäft

Die binnenwirtschaftliche Nachfrage setzt keine ausreichenden
Wachstumskräfte in Gang. Die Konsumnachfrage ist zu schwach. Zwar
melden 34 % der Einzel- und Großhandelsunternehmen gestiegene,
gleichzeitig aber 39 % gesunkene Umsätze. Noch leicht positiv zeigt
sich die Umsatzentwicklung der Dienstleister (34 : 30 %). Auf breiter
Front rückläufig sind die inländischen Auftragseingänge in der
Industrie. Zwei von drei Betrieben (63 %) melden Rückgänge. Vor einem
halben Jahr waren dies lediglich 23 %. Im Vergleich zum Herbst sind
die Auftragseingänge aus dem Ausland in zwei Drittel der
Industrieunternehmen (66 %) gesunken. Nur noch jeder zehnte Betrieb
(10 %) verbucht einen Anstieg (Herbst 2008: 26 %). Für 2009 rechnen
15 % der exportierenden Unternehmen aus Industrie und Großhandel mit
steigenden Auslandsumsätzen, 39 % mit weiteren Einbußen. Vor wenigen
Monaten überwogen noch die Optimisten (26 : 14 %).

Erträge unter Druck - Abstriche bei Investitionen

In allen Wirtschaftsbereichen stehen die Erträge unter Druck. Auf
jedes Unternehmen mit Zuwächsen (20 %) kommen derzeit zwei Betriebe
(39 %) mit Rückgängen. Besonders betroffen ist die Industrie. Hier
hat sich der Anteil der Unternehmen mit verbesserter Ertragslage
innerhalb eines halben Jahres nahezu halbiert. Vor diesem Hintergrund
fahren die Unternehmen ihre Inlandsinvestitionen zurück. Auf jedes
Unternehmen mit steigenden Ausgaben (14 %) kommen mehr als zwei
Betriebe (30 %), die Einschränkungen vorsehen. Im Vorjahr war dieses
Verhältnis noch nahezu umgekehrt. Jedes achte Unternehmen (13 %) will
überhaupt nicht investieren. Unter den Investitionsmotiven spielen
Kapazitätserweiterungen eine deutlich geringere Rolle als im Vorjahr.
Kaum eingeschränkt werden dagegen Ausgaben für Produktinnovationen.
Damit verfolgen die Unternehmen eine aktive Strategie gegen die
rückläufige Nachfrage.

Beschäftigungsrückgang auf breiter Front

Nur noch 8 % der Unternehmen rechnen für 2009 mit steigenden, rund
30 % dagegen mit rückläufigen Belegschaftszahlen. Nahezu alle
Branchen kündigen Beschäftigungsrückgänge an. An der Spitze die
Industrie, gefolgt vom Handel. Im Dienstleistungsbereich sind die
Kreditinstitute sowie das Gastgewerbe und Verkehrsunternehmen
überdurchschnittlich betroffen.

IHK-Präsident Hüttemann: "Die Politik hat Konjunkturprogramme auf
den Weg gebracht. Ich hoffe, dass die Infrastrukturinvestitionen
greifen. In diesen schwierigen Zeiten sind aber auch moderate
Tarifabschlüsse und die Senkung der Lohnnebenkosten gefragt. Alles
andere ist Gift für die Wirtschaft - genauso wie gesetzliche
Mindestlöhne. Was wir gerade auch in unserer Region keinesfalls aus
den Augen verlieren dürfen, sind die hohen Energiepreise, aber auch
die Belastungen durch den Emissionshandel."

Originaltext: IHK Niederrhein
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53457
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53457.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle Niederrheinische IHK, Duisburg,
Alfred Kilian,
Telefon: 0203 2821-211,
E-Mail: kilian@niederrhein.ihk.de


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