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WAZ: Fataler Krisenreflex - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 05-02-2009

Essen (ots) - Der Abstiegskampf kennt das Phänomen
zusammenrückender Mannschaften, und wenn es draußen gewittert,
schlüpfen Kinder unter Elterndecken. Diesen archaischen
Überlebensreflex zeigen in der Wirtschaftskrise auch die
Industriestaaten. Die Weltmärkte brechen weg, also bauen Regierungen
Schutzwälle für ihre Nationalökonomien. Doch während die
Scheinsicherheit in der Kleingruppe von psychologischem Wert sein
kann, hat sie in globalen Wirtschaftsräumen fatale Folgen. Je mehr
sich Einzelstaaten abschotten, desto schlimmer wird die
Weltwirtschaftskrise.
Die Abschwächung der "Buy America"-Klausel ist deshalb ein guter,
aber zu kleiner Schritt. Die Signale haben die US-Bürger längst
verstanden. Doch haben wir wenig Grund, mit dem
Protektionismus-Finger über den Teich zu zeigen. Ein VW-Werk, das nur
VW auf seinen Parkplatz lässt, spricht ebenso Bände wie Frankreichs
Bedingung, nur Unternehmen zu helfen, die nicht ins Ausland gehen.
Die EU hat allen Grund, sich die Krisenprogramme ihrer
Mitgliedsstaaten sehr genau anzusehen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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