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Buschbrände in Australien: Katastrophe vom Menschen herbeigerufen

Geschrieben am 09-02-2009

Sydney/Frankfurt (ots) - Die verheerenden Auswirkungen der
Buschbrände in Australien sind nach Überzeugung des WWF auf
mangelhafte Brandprävention und ungenügende Einstellung des Menschen
auf natürliche Gegebenheiten zurückzuführen. Während im Norden
Australiens Millionen von Hektar ohne nennenswerte Schäden
verbrennen, reicht im Süden of ein einziges Feuer, um erhebliche
Verluste an Menschenleben und Besitztümern zu fordern.

"Hautgrund dafür ist die nicht an Brände angepasste Landnutzung
und Besiedlung sowie fahrlässiger Umgang mit Feuergefahr," so WWF
Waldexperte Markus Radday. "Etwa 95 Prozent aller Waldbrände
entstehen durch den Menschen - direkt durch Brandstiftung oder
indirekt zum Beispiel infolge von weggeworfenen Zigaretten oder
Glas".

Während in früheren Zeiten Brände kontrolliert gelegt wurden,
entstehen sie heute meistens unkontrolliert. Australien ist von jeher
ein Kontinent des Feuers gewesen. Die Ureinwohner, die Aborigines,
brannten Savannen und Buschlandschaften regelmäßig ab, damit
frischres Gras nachwächst und die Jagd erleichtert wird.

"Die Menschen heute gehen sehr viel fahrlässiger mit Brandgefahr
um, oft steckt auch Brandstiftung dahinter, und die Brände geraten
außer Kontrolle. Was in Australien aber auch anderswo dringend
benötigt wird, sind deswegen bessere Brandvorbeugung und schärfere
Gesetze und deren konsequente Anwendung", so Radday.

Durch die Klimaerwärmung wird die Schwere der Brände nach
Befürchtungen des WWF weiter zunehmen. Für Sydney wird von einem
Temperaturanstieg von 4,8° Celsius zum Jahr 2070 ausgegangen. Dadurch
wird es zu einer Häufung von Stürmen kommen, welche die alljährlich
auftretenden Buschfeuer kräftig anfachen und stärker als bisher in
die Vorstädte treiben werden.

"Immer dann, wenn Waldbrände zu heftig, an der falschen Stelle, zu
einem ungewöhnlichen Zeitpunkt oder zu häufig auftreten, ist das ein
sicheres Zeichen dafür, dass das natürliche Brandsystem durch
menschliche Eingriffe aus den Fugen geraten ist", so Radday.

Die Veränderungen im Feuerregime bedrohen darüber hinaus viele
seltene Arten wie beispielsweise den Bilby, ein Beuteltier mit dem
Aussehen eines Hasen und eine der meist bedrohten Arten Australiens.
Während er noch vor hundert Jahren in ganz Australien verbreitet war,
ist er mittlerweile nur noch im nördlichen Landesteil zu finden. Ein
weiteres Beispiel ist der Great Desert Skink, eine australische und
höchst gefährdete Echsenart.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:

Markus Radday
WWF Waldexperte
Telefon: 069/79144 189

oder an:
Christian Plaep
WWF Pressestelle
Tel. 0162 2914450
christian.plaep@wwf.de


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