Siebert: Die Menschen in Afghanistan mitnehmen
Geschrieben am 09-02-2009 |
Berlin (ots) - Im Nachgang zur 45. Münchner Sicherheitskonferenz und zu aktuellen Umfrageergebnissen, die ein geringes Vertrauen der Afghanen in den Aufbau ihres Landes dokumentieren, erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CDU-Bundestagsfraktion Bernd Siebert MdB:
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag von ARD, BBC und ABC lässt den Eindruck zu, dass die afghanische Bevölkerung den Soldaten der internationalen Gemeinschaft nur wenig Zutrauen entgegenbringe und der Zukunft ihres Landes zunehmend kritisch gegenüberstehe. Im Norden Afghanistans, dem Einsatzgebiet der Bundeswehr, konnte einige Stabilität erreicht werden. Hier ist es weniger die Sicherheitslage, als der langsame wirtschaftliche Fortschritt, der den Menschen Sorgen bereitet.
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz berichtete der afghanische Präsident Karzai seinerseits von einem Wiedererstarken der Taliban in vielen Regionen des Landes, was zu Verunsicherung in der Bevölkerung führe. Mit einer neuen Afghanistan-Strategie müssen wir den Aufbau von Armee, Polizei und Justiz vorantreiben, damit der Fortschritt und das Mehr an Sicherheit für die Menschen direkt spürbar wird. In gleichem Maße müssen die Infrastruktur und der zivilgesellschaftliche Aufbau gestärkt werden. Die Gestaltung Afghanistans wird uns nur dann gelingen, wenn wir es schaffen, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen.
Insofern ist dem amerikanischen Vizepräsidenten Biden zuzustimmen, der betont, dass wir im Vergleich zur Vergangenheit den zivilen Anteil unserer Bemühungen deutlich verstärken müssen. Der Zweiklang aus Sicherheit und wirtschaftlichem Aufschwung muss für die Menschen erlebbar sein.
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