Allgemeine Zeitung Mainz: www.misstrauisch-sein.de - zum sicheren Internet
Geschrieben am 10-02-2009 |
Mainz (ots) - Früher, als die Welt noch offline war, war nicht alles besser, aber vieles nicht so kompliziert. Man verabredete sich auf dem Schulhof, und meistens schaffte man es sogar - ohne Handy! ohne Navigationsgerät! - rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt. Heute liegt der Schulhof zu einem großen Teil im Internet, ersetzen Chatrooms und Mailverteiler den direkten Kontakt. Und wie in der realen Welt geht es auch in der virtuellen mitunter rauh zur Sache. Der Unterschied: Im Internet kann jeder weltweit zusehen, und was einmal im Netz unterwegs ist, wird man nicht mehr los. Das vergessen viele Erwachsene, die sich in Online-Netzwerken wie "wer-kennt-wen", Facebook oder StudiVZ der Lächerlichkeit preisgeben - manchmal ist das einfach nur dämlich. Gefährlich wird dies, wenn Kinder und Jugendliche es ihnen gleich tun, ohne die Folgen zu bedenken. Sei es, wenn feucht-fröhliche Partybilder später den möglichen Ausbildungsplatz verhindern; sei es, wenn gegenüber Unbekannten intimste Geheimnisse ausgeplaudert werden. Selbstverständlich ist es löblich, dass sich wichtige Anbieter gestern dazu verpflichtet haben, stärker gegen "Cyber-Mobbing" und Pädophile vorzugehen. Aber im Grunde hilft nur sehr, sehr viel Misstrauen auf Seiten der Nutzer, und vor allem müssen die Eltern auf der Hut sein. Schließlich käme niemand auf die Idee, seinen kleinen Sohn nachts allein durchs Rotlichtviertel spazieren zu lassen - also muss auch im Internet genau hingeschaut werden, wo sich der Nachwuchs aufhält. Kontrollen sind unbequem. Aber wenn die Möglichkeiten unbegrenzt sind, lauern leider auch unbegrenzte Gefahren.
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