Neue OZ: Kommentar zu Kommunen / Tutzing / Ehrenbürgerschaft / Ney
Geschrieben am 10-02-2009 |
Osnabrück (ots) - Einfach nur peinlich
Sie gehörte zu Hitlers Besten, lästerte über jüdische Künstlerkollegen und hatte die Stirn, Beethovens Musik in den Dienst eines verbrecherischen Regimes zu stellen. Elly Ney war eine große Pianistin, aber zugleich ohne Gewissen und Anstand einer wirklichen Künstlerin. Den Tutzinger Rat hindert das nicht daran, Ney weiterhin zu ehren - eine beschämende Peinlichkeit.
Ob es darum ging, einen prominenten Namen für die Selbstdarstellung der Kommune zur Verfügung zu halten? Solche und andere Rücksichten mögen die Entscheidung beeinflusst haben. Dafür haben sich die Ratsmitglieder jedoch auf unglaubliche Weise verbiegen müssen, als sie - welch traurige Klügelei - in der Abstufung zwischen KZ-Gründer und NS-Pianistin zwischen verschiedenen Graden der Schuld unterschieden.
Dabei hätte es auch bei Elly Ney leider nur eine Wahl gegeben - die der konsequenten Distanzierung. Schließlich war die Pianistin keine harmlose Mitläuferin, sondern eine Frau, die ihr Prestige nutzte, um gerade Jugendliche rigoros auf das NS-Regime einzuschwören. Die Tutzinger hatten die Wahl. Nun müssen sie mit Elly Ney weiterleben - und mit deren brauner Vergangenheit.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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