Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 13.02.09 (Woche 7) bis Deienstag, 17.03.09 (Woche 12)

Baden-Baden (ots) - Freitag, 13. Februar 2009 (Woche 7)/11.02.2009

22.00 Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Menschen und Masken

Auf die ein oder andere Art tragen wir alle Masken: Sei es im Job
oder im Privatleben. Auch weil man vielleicht nicht immer als der
erkannt werden will, der man ist. Doch für manche hat das Spiel mit
Rollen und Masken noch eine ganz andere Bedeutung: So gelingt es
Schauspielern in der Rolle häufig besser Teile ihrer Persönlichkeit
auszuleben als im Privatleben. Ein Travestiekünstler lebt seine
weibliche Seite in einem abgesteckten Rahmen aus, so wie sich manche
hinter Masken erst eine bestimmte Sexualität zugestehen. Im Karneval
spielt das Loslassen und Anderssein-Dürfen ebenfalls eine große
Rolle, geschützt in der Verkleidung. Welche Bedeutung haben Rollen
und Masken in unserer Kultur? Machen wir da alle mit? Kann man
überhaupt ohne "Masken" auskommen?

Die Gäste:

Adam Soboczynski wagt eine große These: "Zu Krisenzeiten hat die
Kunst der Verstellung Hochkonjunktur." In seinem Buch "Die schonende
Abwehr verliebter Frauen" analysiert der "Zeit"-Redakteur auf
pointierte Weise bekannte Situationen, wie das Vorstellungsgespräch,
den Small Talk auf Parties oder ein Essen unter Freunden. Sein Fazit:
"Nur wer seine Maske zu tragen weiß, wird sich und seine Umgebung im
Griff behalten."

Den Umgang mit der Maske kennt Marek Harloff beruflich. Als
Charakterdarsteller findet er sich in immer wieder neue Figuren ein.
Kein einfaches Unterfangen, dieses Leben zwischen Mephisto,
Familienvater und Drogen-Junkie. Entsprechend schwer ist es für
Harloff, die Maske nach der letzten Szene wieder abzulegen: "Die
Menschen um mich herum müssen mich in diesen Übergangsphasen
aushalten. Ich bin ein extremer Mensch in einem extremen Beruf."

Cornelia Sperling und der Karneval in Venedig gehören untrennbar
zusammen. Seit 22 Jahren reist die pensionierte Oberstudienrätin
jedes Frühjahr in die Lagunenstadt - immer mit einem großen Satz
selbst entworfener Kostüme und Masken im Gepäck. Sie genießt das
Spiel in der Verkleidung rund um den Markusplatz: "Einmal erklang
plötzlich ein Tango. Ich schnappte mir einfach so einen farblich zu
mir passenden Fremden und tanzte drauf los. Ohne Maske hätte ich mich
das nie im Leben getraut."

Maria Salzmann suchte eine angenehme Begleitung und fand sie
vermeintlich: Einen gut aussehenden, eleganten Herren. "Nach einer
Weile wurde daraus eine Liebesgeschichte, alles schien perfekt". Doch
ihr Misstrauen begann sich zu regen, als größere Geldsummen einfach
verschwanden. Salzmanns Verdacht gegen den Freund erhärtete sich
bald, und sie stand vor der schweren Entscheidung, sich an eine
enttäuschte Liebe zu klammern oder dem Heiratsschwindler die Maske
vom Gesicht zu reißen.

Der besondere Reiz von erotischen Maskenpartys liegt für Jandia in
der Anonymität hinter der Maske: "Ich kann loslassen, meine Hemmungen
verlieren, Tabus missachten. Niemand erkennt mich." Wie im Film "Eyes
Wide Shut" eröffnet ein Zeremonienmeister die erotische Orgie. Danach
gibt es keine Grenzen, bis auf eine: Die Maske darf nicht abgenommen
werden. Begeistert von ihren Erfahrungen als Teilnehmerin organisiert
Jandia mittlerweile eigene Veranstaltungen.

Helmut Schwehm nutzt die Maske zur Therapie von unausgetragenen
Konflikten - oft aus dem Familien- und Berufsleben. Als
Psychodrama-Spezialist führt er in Rollenspielen seinen Patienten
ihre eigene Krisensituation vor Augen. Sie löst sich schließlich auf,
indem der Patient erkennt, wie er handeln kann. Allerdings bewegt
sich jeder Mensch ständig in unterschiedlichen Kontexten und hat
deshalb entsprechend viele Rollen inne: "Die Kunst besteht darin,
dass man sich in seiner eigenen Rollenlandschaft auskennt und darin
selbst Regie führt."

Ohne Ulrich Michael Heissig gäbe es Irmgard Knef gar nicht. Denn
die stets zu kurz gekommene Zwillingsschwester von Hildegard Knef ist
das Alter Ego des halb so alten Berliner Kabarettisten. Heissig sieht
durchaus Parallelen zwischen sich und seiner Figur: "Aus meiner Zeit
am Provinztheater kenne ich den Frust, nicht so groß rauszukommen,
wie man es eigentlich verdient hätte."

Freitag, 13. Februar 2009 (Woche 7)/11.02.2009

23.30 Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

unter anderem mit folgenden Themen:
"Noch'n Gedicht!" - Heinz Erhardt zum 100. Geburtstag
Berlinale-Highlight - Das Kinodebüt von Florian Gallenbergers "John
Rabe"
"Chinetik" - China und seine Fahrrad-Tradition
Bildhauer der Extraklasse - Tony Cragg

Sonntag, 15. Februar 2009 (Woche 8)/11.02.2009

Geänderten Beitrag für RP beachten!

00.25 (VPS 00.24)
total phänomenal: Kraftmaschine Mensch

Dienstag, 3. März 2009 (Woche 10)/11.02.2009

Ergänzten Untertitel beachten!

23.00 Menschen unter uns
Heimat ist mehr als ein Ort
Dotschy Reinhardt - eine Sinteza heute

Sonntag, 8. März 2009 (Woche 11)/11.02.2009

Ergänzten Untertitel beachten!

07.30 Menschen unter uns
Heimat ist mehr als ein Ort (WH von DI)
Dotschy Reinhardt - eine Sinteza heute

Dienstag, 17. März 2009 (Woche 12)/11.02.2009

Beitrag ist neuer Tagestipp!

Tagestipp
22.00 Fahr mal hin
Fjodor, Ella und der Zar
Russische Geschichten in Bad Ems
Autor: Natascha Walter

Dienstag, 17. März 2009 (Woche 12)/11.02.2009

Geänderten Beitrag beachten!

22.30 (VPS 22.29)
Schlaglicht
Jagd auf Rabenväter
Autor: Rita Knobel-Ulrich

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Georg Brandl, Tel.
07221/929-2285.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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