Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD): Standort Deutschland macht 2005 große Fortschritte
Geschrieben am 26-06-2006 |
Frankfurt (ots) -
- IFD präsentiert zweiten Finanzstandort-Bericht - "Nachhaltiges Wachstum möglich, wenn Potenziale von kapitalmarktnaher Unternehmensfinanzierung und kapitalgedeckter Vorsorge genutzt werden", so die IFD-Volkswirte
Der Finanzstandort Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut deutlich an Stärke zugelegt. Die Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) stellt in ihrem zweiten Report zum hiesigen Finanzstandort fest, dass Akteure wie auch Einzelsegmente des Finanzmarktes teilweise große Fortschritte gemacht haben. "2005 war ein gutes Jahr für den Finanzstandort Deutschland. Die Akteure sind fit und spielten wieder mutig nach vorne; für eine tolle Unterstützung von außen sorgte die positive Entwicklung der Märkte; junge Talente wie Verbriefungen oder Zertifikate konnten nachhaltig auf sich aufmerksam machen, so lautet unsere "Spielanalyse" in der Sprache dieser Tage", sagt Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz und Dresdner Bank, der dem Kreis der IFD-Volkswirte vorsitzt. "Der Schwung des Jahres 2005 muss nun in weiteres, nachhaltiges Wachstum umgesetzt werden. Wir müssen die großen Potenziale nutzen, die eine stärkere Kapitalmarktorientierung in der Unternehmensfinanzierung und dem Ausbau der kapitalgedeckten Altersvorsorge bietet. Wir freuen uns, dass 2005 die Nachfrage nach Kapitalmarkt-Produkten wie Mezzanine-Kapital rasant gestiegen ist. Die kapitalgedeckte Riester-Rente entwickelt sich gleichfalls sehr dynamisch. Es darf aber nicht bei dieser erfreulichen Momentaufnahme bleiben. Die Chancen für den Finanzstandort Deutschland sind noch längst nicht ausgereizt", so Prof. Dr. Heise weiter. Die IFD legt heute zum zweiten Mal ihren "Finanzstandort-Bericht" vor, in dem die Volkswirte der IFD einmal im Jahr Stärken und Schwächen des deutschen Finanzstandortes analysieren und Perspektiven für nachhaltiges Wachstum aufzeigen. "Auch wenn sich der Standort Deutschland im vergangenen Jahr in Zeiten schärferen internationalen Wettbewerbs gut behauptet hat, können wir uns nicht zurücklehnen", sagt Hans-Jürgen Gutenberger, Vorstandsmitglied der DekaBank bei der Vorstellung des Berichtes. Der Bericht verstehe sich nicht zuletzt als kritischer Begleiter der Maßnahmen, die von der IFD angeregt, entwickelt und erfolgreich auf den Weg gebracht worden sind.
Orientierung zum Kapitalmarkt
So erlebt die Börse eine Renaissance als Finanzierungsquelle, nicht zuletzt dank der von der IFD angeregten Einführung des neuen Entry Standards für junge und etablierte mittelständische Unternehmen. Auch das Angebot an Mezzanine-Kapital wurde in Deutschland stark ausgeweitet: "Mezzanine-Programme deutscher Banken erreichen ein Volumen von 4 Mrd. EUR und spielen als eigene Asset-Klasse mittlerweile eine wichtige Rolle auf dem deutschen Verbriefungsmarkt", heißt es in dem Report. Die IFD hat mit dem Hessen Fonds einen Pilotfonds für die Bereitstellung von Beteiligungskapital geschaffen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbreiterung der Finanzierungsbasis von Mittelständlern geleistet. Spürbare Wachstumsimpulse wird der deutsche Finanzmarkt von der stärkeren Nutzung von kapitalmarktorientierten Finanzierungslösungen erfahren, prognostizieren die IFD-Volkswirte. Zwar verfüge die Mehrzahl der Unternehmen aufgrund hoher Gewinne nach wie vor über gute bis sehr gute Innenfinanzierungsmöglichkeiten. Mit einer anziehenden Investitionstätigkeit erhöht sich jedoch der Bedarf an Außenfinanzierung. So setzte z.B. der Markt für Unternehmensanleihen sein Wachstum der vergangenen Jahre fort, heißt es in dem Finanzstandort-Bericht.
Kapitalgedeckte Altersvorsorge ebenfalls Treiber von Wachstum Die kapitalgedeckte Vorsorge befindet sich ebenso im Aufwind. Die IFD- Volkswirte sehen sie als einen entscheidenden Wachstumstreiber in den nächsten Jahren in Deutschland. "Am deutlichsten lässt sich dies an der Entwicklung der Riester-Rente erkennen: Nach schwierigem Start vor vier Jahren wuchs die Zahl der Riester-Verträge bei Finanzdienstleistern seit 2005 um zwei Millionen auf insgesamt 6,2 Millionen Verträge. Dazu kommen noch einmal gut 13 Millionen weiterer Verträge der privaten und betrieblichen Altersvorsorge, die seit 2002 bei Lebensversicherern neu abgeschlossen wurden", so die Autoren des Berichts. Die Pflicht zur eigenverantwortlichen Vorsorge hätten viele Deutsche bereits verinnerlicht, aber erst allmählich würden stärker Produkte der Altersvorsorge nachgefragt, heißt es weiter. Intensive Beratung und innovative Angebote durch die Akteure am Finanzstandort Deutschland unterstützen die Ausrichtung des Sparens an langfristigen Vorsorgezielen.
Internationaler Wettbewerb erfordert weiteres Handeln
Mit Blick auf Projekte wie die auch von der IFD intensiv unterstützten REITs sowie Wettbewerbsverschiebungen im Markt für Rückversicherungen und die europäische Finanzmarktintegration halten die Autoren ein verstärktes Handeln für nötig. So sei etwa für die Finanzmarktintegration der Aufbau von pan-europäischen Infrastrukturen erforderlich, heißt es in dem Bericht, insbesondere die Schaffung eines einheitlichen Zahlungsraums, der Single Euro Payments Area (SEPA). In der Rückversicherung verteidigt der Finanzstandort Deutschland seine Nr. 1 Position, doch der globale Wettbewerb ist zunehmend intensiver. Es wird darauf ankommen - auch durch die Sicherstellung einer Angleichung von Aufsichtsstandards und adäquate steuerliche Rahmenbedingungen - diese führende Position für die Zukunft zu kräftigen.
Politische Rückendeckung bei diesen Themen sei eine "conditio sine qua non", sagte Hans-Jürgen Gutenberger. "Es ist im Interesse des deutschen Finanzstandortes unbedingt notwendig, für neue Finanzmarktinstrumente die geeigneten Rahmenbedingungen rechtzeitig zu schaffen, damit diese Aktivitäten nicht an andere europäische Standorte verloren gehen. London, Paris oder Luxemburg warten nur auf ihre Chance. Im Falle von REITs sind wir gegenwärtig wieder in der Gefahr, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen." Die Autoren des Berichtes sehen das ähnlich: "In den vergangenen Jahren hat eine Vielzahl regulatorischer Verbesserungen - beispielsweise bei der Genehmigung von Fonds, der steuerlichen Behandlung von Verbriefungen oder der Regelungen zur Riester-Rente - das Wachstum unterstützt. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass die hohe Bedeutung des Finanzstandorts für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland in immer stärkerem Maße anerkannt wird". Das eindeutige Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum Finanzstandort Deutschland dürfe jedoch nicht durch anderweitige Gesetzgebungsvorhaben konterkariert werden.
Die IFD wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen, um mit Innovationen und gemeinsamen Aktivitäten Defizite des deutschen Finanzstandorts zu beheben und damit Ideengeber und Katalysator für Fortschritt mit Ziel eines nachhaltigen Wachstums zu sein. IFD-Mitglieder sind Kreditinstitute und Unternehmen der Versicherungswirtschaft gemeinsam mit Verbänden der Finanzwirtschaft, der Deutschen Börse, der Deutschen Bundesbank und dem Bundesministerium der Finanzen. Mehr als 200 Experten aus den IFD-Mitgliedshäusern widmen sich Themen um die Schwerpunkte "Stärkung des Wachstums", "Förderung von Innovation" sowie "Mitgestaltung der Europäischen Finanzmarktintegration".
Über die Initiative Finanzstandort Deutschland
Die IFD ist im Mai 2003 als Zusammenschluss von Instituten aus allen Bereichen der deutschen Kreditwirtschaft, der Versicherungen, der Deutschen Börse, der Deutschen Bundesbank, des Bundesministeriums der Finanzen sowie der Spitzenverbände der deutschen Finanzwirtschaft gegründet worden. Ihr Ziel ist es, mit konkreten Produkten und Maßnahmen Nutzen für Privatkunden und Unternehmen zu stiften. Weiter leistet die IFD einen Beitrag zur politischen Diskussion mit Entscheidungsträgern auf verschiedenen Ebenen. Die Initiative wird getragen von Marktpraktikern aus allen Bereichen der Finanzbranche sowie Fachleuten aus vier großen Verbänden der Finanzbranche, sowie aus der Bundesbank und dem Bundesfinanzministerium. Über alle Wettbewerbsgrenzen hinweg arbeiten in den IFD-Arbeitsgruppen Experten aus den teilnehmenden Häusern an pragmatischen und umsetzbaren Lösungen.
Die Mitglieder der IFD:
Allianz Group Dresdner Bank, BayernLB, Bundesministerium der Finanzen, Commerzbank, DekaBank, Deutsche Bank, Deutsche Bundesbank, DZ BANK, Deutsche Börse, HypoVereinsbank, KfW Bankengruppe, Morgan Stanley, Münchener-Rück-Gruppe, Bundesverband deutscher Banken, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Postbank.
Assoziierte Mitglieder der IFD:
Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan, MerrillLynch, UBS
Originaltext: IFD Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55919 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55919.rss2
Pressekontakt: Für die IFD: Die PR-Steuerungsgruppe: Christian Achilles, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, (030) 20 225 5100 Karl-Friedrich Brenner, Dresdner Bank (069) 263 83637 Heiner Herkenhoff, Bundesverband deutscher Banken, (030) 1663 1200 Dr. Rolf Kiefer, DekaBank, (069) 7147 7918 Roland Klein, CNC, (089) 599 458 122 oder +44 777 616 2997 Peter Kulmburg, Bayerische Landesbank, (089) 2171 21300 Rainer Küppers, Münchener-Rück-Gruppe, (089) 3891 2504 Dr. Detlev Rahmsdorf, Deutsche Bank, (069) 91036424 Dr. Florian Strassberger, DZ BANK, (069) 7447 2382 Melanie Schmergal, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, (030) 2021 1320 Christine Volk, KfW Bankengruppe, (069) 7431 38 67
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