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Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Böll

Geschrieben am 13-02-2009

Osnabrück (ots) - Ohne Alternative

Mer lasse de Böll in Kölle! Gegen derart selbstgewisse rheinische
Lebensweisheit lässt sich nichts sagen - auch in dieser abgewandelten
Form nicht. Denn die Übernahme des Nachlasses von Heinrich Böll war
ohne Alternative. Köln sichert sich damit die Erinnerung an einen
berühmten Sohn der Stadt und an eine Ära, in der
Nachkriegsdeutschland eine "Bonner Republik" war. Böll hat diese Zeit
nachdrücklich mit geprägt, indem er Themen setzte, einen neuen Stil
der intellektuellen Auseinandersetzung vorlebte und die Rolle des
Schriftstellers als moralische Instanz neu definierte.

Jede Forschung, die sich auf der Grundlage des neuen Materials nun
Böll zuwendet, widmet sich unausweichlich auch der geistigen
Topografie der Bundesrepublik. Mit dem Erwerb des Nachlasses wird
jedoch ebenfalls spürbar, wie sehr der Jahre vor dem Mauerfall
verstorbene Böll bereits Geschichte geworden ist. Sein Werk braucht
dringend neue Leser. Von Köln sollten Impulse ausgehen, die dieses
Anliegen nachhaltig befördern.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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