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Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik / Oper

Geschrieben am 17-02-2009

Osnabrück (ots) - Stochern in den alten Sackgassen

Mit dem Berliner Opernstreit ist eine Grundsatzentscheidung
verbunden, das macht ihn so kompliziert. Sicher wäre es im Fall der
finanzklammen Riesenstadt besser, wenn die drei großen Opernhäuser
kostensparend ihre Spielpläne abstimmten. Doch die Politik sollte
unbedingt ihre Finger davonlassen, in Künstlerisches einzugreifen.
Sonst könnte Berlin einen Präzedenzfall setzen, der schleichenden
Tendenzen im Rest der Republik Vorschub leistete. Nein, die mächtigen
Opernchefs müssen schon ihren Häusern ein Profil verschaffen dürfen,
das Erfolg verspricht - alles andere bedeutete ohnehin bedrohliche
Schwächung. Solange das Publikum drei Opern braucht, sind auch Fusion
und Schließung keine guten Ideen. Vielleicht sollten Politiker und
Kulturschaffende einzig und allein nach Finanzierungswegen dreier
autonomer Operntempel suchen, statt weiter in den alten Sackgassen zu
stochern. Jürgen Flimm an die Lindenoper holen und ihm künstlerisch
den Maulkorb umhängen zu wollen: Das geht nicht zusammen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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