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Neue OZ: Kommentar zu Irak / Steinmeier

Geschrieben am 17-02-2009

Osnabrück (ots) - Wie ein heimlicher Kanzler

Das Angebot zu freundschaftlichen und engen wirtschaftlichen
Beziehungen hatten Iraks Präsident Talabani und Premier Maliki
Deutschland schon lange unterbreitet, nur die Regierung in Berlin
drückte und wand sich. Bundesaußenminister Steinmeier macht nun damit
Schluss. Der Irak-Krieg oder die deutschen Waffenlieferungen an
Saddam sind auch Geschichte. Die Zukunft benötigt ein neues Kapitel.
Und dieses hat Steinmeier aufgeschlagen - endlich.

Souverän und staatsmännisch trat er in Bagdad auf, wo er als
Türöffner für die deutsche Wirtschaft fungierte. Bundeskanzlerin
Merkel, aber vor allem die breite deutsche Öffentlichkeit dürfte
spätestens jetzt erahnen, dass der SPD-Politiker nicht aus Spaß für
das Kanzleramt kandidiert.
Der deutschen Wirtschaft wird auch nicht entgangen sein, dass
Frankreichs Staatspräsident Sarkozy den Irak zur Chefsache erklärt
hat. Schließlich geht es im Zweistromland nicht um Entwicklungshilfe
oder Brunnenbau, sondern um Milliarden-Geschäfte.

Noch ist die Sicherheitslage nicht perfekt, aber der Irak befindet
sich nicht mehr in einer Abwärtsspirale. Die USA und Großbritannien,
aber auch China wissen um die Chancen. So drängt sich der Eindruck
auf, Merkel weilt in Berlin, während Steinmeier in Bagdad den
heimlichen Kanzler gibt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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