LVZ: Koalition strebt Mindestgrößen für Krankenkassen an / Einstieg in Steuerfinanzierung in drei Jahres-Schritten
Geschrieben am 26-06-2006 |
Leipzig (ots) - Die Koalitionsspitzen von Union und SPD haben sich weitergehend als bisher bekannt auf erste Eckpunkte der Gesundheitsreform verständigt. Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe), unter Berufung auf Regierungskreise. Ein zentraler Einigungspunkt ist danach die Konzentration der gesetzlichen Kassen auf eine wettbewerbsfähige "Mindestbetriebsgröße". Sollte es zu einer Mindestmitgliederzahl von einer Million Versicherter kommen, wie auch diskutiert wird, würde sich die Zahl der Kassen um 110 bis 120 verringern. Kleinere Kassen müssten in der Folge fusionieren. Dies würde die Kassenstrukturen verschlanken und weniger Verwaltungskosten verursachen. "Beschlossen" sei die Einrichtung eines Gesundheitsfonds zur Kanalisierung sämtlicher Finanzströme. In drei Jahresschritten, beginnend ab 2008 - und damit in jedem Fall noch vor der nächsten regulären Bundestagswahl - ist der Einstieg in eine neue Steuerfinanzierung des Gesundheitssystems geplant. "Unstrittig" sei die Steuerfinanzierung der Kindermitversicherung, die Kosten von 16 Milliarden Euro ausmacht. Im Gegenzug würden die Krankenkassenbeiträge um ein bis zwei Prozentpunkte gesenkt.
Begünstigt von der Neuregelung sind danach auch die Privaten Krankenkassen. Zum Ausgleich dieses "Wettbewerbsvorteils" (bisher müssen Privatversicherte Kinder teuer und einzeln zusätzlich versichern), sollen die Privatkassen bereits ab 2007 einen "Solidarausgleich" für das System von drei Milliarden Euro leisten. Dies wäre eine freiwillige PKV-Leistung, da sie nicht gesetzlich verordnet werden kann.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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